Widerstand:Unterschriften gegen Bauprojekt

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Bürgerinitiative will neue Wohnsiedlung auf dem Kreuzlinger Feld verhindern

Von Andreas Ostermeier, Germering

Gegen die Bebauung des Kreuzlinger Felds in Germering formiert sich Widerstand. Eine Vertreterin der Bürgerinitiative Unterpfaffenhofen übergab Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) jetzt 639 Unterschriften von Einwohnern Germerings, die sich gegen eine mögliche Bebauung aussprechen, wie sie der Architekt Peter Bohn in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses vorgestellt hat. Demnach könnten auf dem Areal am westlichen Stadtrand zwischen 800 und 1000 Wohnungen entstehen. Das ist den Mitgliedern der Bürgerinitiative zu viel. Sie wehren sich gegen Häuser mit fünf Geschossen, gegen die Zulässigkeit von Flachdächern sowie gegen die "Massivität" der möglichen Bebauung an dieser Stelle, wie eine der Initiatorinnen am Freitag sagte. Gleichwohl, das betonte die Sprecherin mehrfach, sei die Initiative nicht gegen jeglichen Wohnungsbau. Vorstellen könne man sich Gebäude mit bis zu drei Geschossen und Einfamilienhäuser. Vorstellen kann sich die Initiative auch ein Bürgerbegehren gegen das Projekt, wenn es nicht in ihrem Sinn verändert wird.

Anwohner des Areals südlich der Landsberger und westlich der Kreuzlinger Straße, aber auch Einwohner aus anderen Teilen Germerings und Unterpfaffenhofens sind nach den Worten der Mitinitiatorin, die nicht mit Namen genannt werden möchte, "entsetzt" von den Ideen für eine neue Siedlung. Dort solle keine weitere WWK-Siedlung" entstehen wie vor Jahrzehnten an der Spange. Eine solche Bebauung passe nicht zum Ortsteil Unterpfaffenhofen, sagte sie. Die Ablehnung der "Wohnsilos" sei auch in anderen Stadtteilen so groß, dass sie binnen kurzer Zeit auf Facebook und mithilfe von Listen viele Hundert Unterschriften habe sammeln können, erzählt die Sprecherin der Bürgerinitiative, die selbst in Unterpfaffenhofen wohnt.

Dass die Planung eines so großen Neubaugebiets Einwohner beschäftige, das überrasche ihn nicht, sagte Oberbürgermeister Andreas Haas. Er versprach, dass sich Stadtrat und Verwaltung mit den Themen auseinandersetzten werden, die von der Bürgerinitiative genannt werden, schließlich handle es sich momentan lediglich um eine Vorplanung. Die dient dazu, die Ausmaße des Bauvorhabens zu verdeutlichen. Noch gibt es keinen Bebauungsplan für das Gebiet, das als Wohn- und Mischgebiet vorgesehen ist. Neben Wohnungen sollen dort auch eine Schule, Kinderbetreuungseinrichtungen und ein Supermarkt entstehen.

Haas machte aber deutlich, dass es für ihn und den Stadtrat nicht nur um die Anliegen der Bürgerinitiative gehen könne. Es gebe auch einen Ruf nach bezahlbarem Wohnraum, sagte er. Dem möchte die Stadt entsprechen. So sollen bis zu 300 Wohnungen für Personen mit geringeren Einkommen reserviert werden. Er versichert aber, eine explosionsartige Stadtentwicklung verhindern zu wollen. Die Stadt sei ihm und den Stadträten ebenso wichtig wie den Bürgern, sagte der Oberbürgermeister.

© SZ vom 17.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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