Wenigmünchen:Mit Schere und Spaten

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Politiker bei der Handarbeit: In Wenigmünchen erfolgt der obligatorische Spatenstich für den Weiterbau eines Radweges. (Foto: Johannes Simon)

In Wenigmünchen wird die erneuerte Ortsdurchfahrt freigegeben, der Radweg wird nun über die Landkreisgrenze hinaus weitergebaut

Von Manfred Amann, Wenigmünchen

Zwei Anlässe, die Freigabe der erneuerten Ortsdurchfahrt der Kreisstraße FFB 2 samt Gehweg in Wenigmünchen und der Baubeginn für die Weiterführung des Rad- und Wirtschaftsweges vom Ortsende über die Landkreisgrenze hinweg in den Odelzhausener Ortsteil Ebertshausen im Landkreis Dachau, haben am Montag knapp drei Dutzend Verantwortliche und am Bau Beteiligte aus den Nachbarkommunen zusammengeführt. Nach dem obligatorischen Durchschneiden des Trassierbandes und dem gemeinsamen ersten Spatenstich für die Radwegverbindung, die Mitte September fertig sein soll, wurde in der Waldgaststätte Oberweikertshofen auf die weiterhin gute Zusammenarbeit angestoßen.

Landratsstellvertreterin Martina Drexler und Egenhofens Bürgermeister Josef Nefele bedankten sich insbesondere bei den Anliegern, die für beide Projekte Grund abgetreten und so die zukunftsfähige und sicherer gewordene Ortsdurchfahrt mit Querungshilfe und Fußgängerweg erst möglich gemacht hätten. Großer Dank gebühre aber auch allen Verkehrsteilnehmern der Region und den Ortsbewohnern für die "Duldung von Unannehmlichkeiten" wie Umleitungen, Lärm und Dreck. Zwischen den Landkreisen Dachau und Fürstenfeldbruck gebe es eigentlich keine Grenze, sondern lediglich eine fast unmerkliche "Verwaltungstrennlinie", befand der Landrat von Dachau, Stefan Löwl. Durch das stets konstruktive und vertrauensvolle Zusammenwirken der Nachbarn auf allen Verwaltungsebenen zur notwendigen Verbesserung der verkehrlichen Infrastruktur werde letztlich dem Zusammenwachsen der beiden Zentren Odelzhausen und Maisach Rechnung getragen.

Außerdem werde die Verbesserung der Verbindung dazu führen, dass der schon bestehende Radverkehr zum Beispiel aus dem Dachauer Landkreis zum Maisacher Bahnhof noch zunimmt und vor allem sicherer wird, weil Radfahrer nicht mehr auf den Straßen fahren müssten. Laut Drexler kostet der Ausbau der 570 Meter langen und sechs Meter breiten Ortsdurchfahrt insgesamt rund 1,1 Millionen, wovon etwa 700 000 Euro der Landkreis zu tragen habe. Die finanziellen Belastungen verringerten sich aber durch einen von der Regierung von Oberbayern bereits bewilligten Zuschuss von 470 000 Euro. Für Egenhofen schlüsselte Nefele auf, dass für den Geh- und Radweg nach Ebertshausen circa 3250 Quadratmeter Grund zum Gesamtpreis von rund 50 000 Euro erworben wurden. Die Baukosten werden mit einer halben Million beziffert, wovon die beiden Landkreise bei etwa gleicher Streckenlänge jeweils etwa die Hälfte tragen müssen.

Doch auch hierfür wird es einen noch nicht bezifferten Zuschuss geben. Aufmerksamkeit erzeugte Löwls Anmerkung, dass in Dachau nicht nur der Radwegebau entlang von Kreisstraßen, sondern auch der Ankauf des notwendigen Grundes Landkreissache sei, die Gemeinden daher also nicht belastet würden. Für den einseitigen 1,80 Meter breiten Gehweg entlang der Ortsdurchfahrt musste die Gemeinde 360 000 Euro aufbringen, 60 Prozent davon werden auf die Anlieger umgelegt. Weitere 285 000 Euro kostete die Erneuerung des Tagwasserkanals.

Im Zuge des Ausbaus wurde auch die Wasserleitung neu verlegt. Wie der Vorsitzende des Zweckverbandes zur Wasserversorgung, Martin Obermeier, erläuterte, konnte die Wasserversorgung deutlich verbessert werden. Bürgermeister Nefele freut es ganz besonders, dass im Zuge des Ausbaus auch das Ortsbild deutlich verschönert werden konnte. So sei es gelungen Krieger- wie Sängerdenkmal anzubinden und durch Pflanzungen aufzuwerten. Nefele wies auch darauf hin, dass in Wenigmünchen die letzte Ortsdurchfahrt einer Kreisstraße mit Gehweg und auch die letzte mit einer teergebundenen Decke im Gemeindegebiet von Egenhofen errichtet wurde.

© SZ vom 30.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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