Tipps für Eltern:Anlaufstelle für Mütter und Väter

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Ihre Tätigkeit vergleicht sie mit einer Brücke: Martina Hübner vom Elternstützpunkt in Fürstenfeldbruck (Foto: Johannes Simon)

Die Familienstützpunkte in Fürstenfeldbruck, Puchheim und Germering geben Tipps und vermitteln Hilfen

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Geldsorgen und eine fehlende Kinderbetreuung: Das sind die wichtigsten Anliegen der Eltern, die sich an den Familienstützpunkt in Fürstenfeldbruck wenden. Ansprechpartnerin dort ist Martina Hübner. Sie erzählt von den großen Nöten der Väter und Mütter, insbesondere von denen, die wenig Geld nach Hause bringen. Gerade Niedrigverdiener haben oft Arbeitszeiten, die von den üblichen Angeboten an Kinderbetreuung nicht abgedeckt seien, sagt Hübner. Die Brucker Erziehungsberaterin versucht in solchen Fällen, ein passendes Angebot zu finden.

Doch das ist nur eine ihrer Aufgaben. Bisweilen liegt eine Lösung nahe, denn das Mehrgenerationenhaus im Brucker Westen, wo Hübner sitzt, kann Hilfe bieten. Nicht immer aber ist das möglich, dann schickt Hübner ihre Klienten auch zu anderen Einrichtungen. So fragten beispielsweise kürzlich Eltern von Zwillingen nach einem Treff, an dem sie sich mit anderen Zwillingseltern austauschen können. Hübner nannte ihnen ein Angebot in Bruck und eines in Eichenau. Um Unterstützung zu erhalten oder Leute in gleicher Situation kennen zu lernen, fahren manche auch nach Eichenau, sagt Hübner.

Lieber freilich ist es der Erziehungsberaterin, die Elternschule, deren Gesamtleitung sie angehört, kann weiterhelfen oder die Diakonie, Träger dieser sozialen Einrichtung. Die bietet beispielsweise Eltern-Kind-Gruppen, in denen sich Eltern kennen lernen, Erfahrungen austauschen und Tipps weitergeben können. Eine dieser Gruppen gibt es auch als deutsch-arabische Gruppe, in der Eltern Anschluss finden können, die Arabisch sprechen. Kontakte knüpfen lassen sich auch beim Frauenfrühstück im Mehrgenerationenhaus. Die Einrichtung liegt laut Hübner günstig für diese Angebote, denn im Brucker Westen wohne die Mehrzahl der Bürger der Kreisstadt, sagt die Leiterin des Familienstützpunktes. Auch sind in diesem Teil von Fürstenfeldbruck viele Leute mit geringeren Einkommen zu Hause, die häufiger auf die Unterstützung sozialer Einrichtungen angewiesen sind.

Ihre Aufgaben umschreibt Hübner mit dem Bild einer Brücke. Auf der einen Seite sind die Familien mit ihren Fragen und Sorgen. Für beides gibt es in Fürstenfeldbruck oder in einer Kommune des Landkreises Antworten und Hilfen. Hübner verbindet die zwei Seiten, weist den Weg zu Ansprechpartnern und Hilfsleistungen, quasi von einer Seite auf die andere hinüber.

Einmal im Monat gibt es auch den Alleinerziehendentreff. Der wird nach Aussage von Hübner gut besucht und bietet auch Freizeitveranstaltungen. Aktuell möchte Hübner mit den Müttern und Vätern sowie deren Kindern einen Ausflug in den Zoo oder in den Zirkus machen. So einen Besuch würde der SZ-Adventskalender den Teilnehmern des Treffs gerne ermöglichen. Weitere Spenden, und zwar in Form von Büchern, könnten gefragt sein, wenn vor dem Mehrgenerationenhaus eine Buchhaltestelle aufgebaut wird. Eine Buchhaltestelle ist eine Bücherei für jedermann. Ihre Bestände bestehen aus Spenden. Hübner unterstützt diese Idee der IG Kultur und des Mehrgenerationenhauses für so eine kostenlose Bücherausleihe.

Mit ihren Angeboten ist die Leiterin des Elternstützpunkts in Fürstenfeldbruck im Landkreis nicht alleine. Familienstützpunkte gibt es außer im Brucker Westen seit diesem Jahr auch in Puchheim und Germering. Eine weitere Anlaufstelle für Eltern in Olching soll dazu kommen - dann sind die vier Städte im Landkreis versorgt. Auch in den anderen bestehenden Familienstützpunkten erhalten Mütter und Väter Unterstützung, beginnend vom Ausfüllen von Anträgen bis hin zur Auskunft über mögliche Hilfen für ihre Probleme.

© SZ vom 16.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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