SZ-Serie: O du Fröhliche!:Weihnachtliche Weisen

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Auch Lieder, die nicht jeder kennt, werden berücksichtigt: Helmut und Monika Vogl bei der Programmzusammenstellung für die Auftritte der Starzeltaler Sängerrunde. (Foto: Günther Reger)

Monika Vogl, Vorsitzende der Starzeltaler Sängerrunde, hat ein Adventsprogramm aus traditionellen und modernen Liedern zusammengestellt. Der Allinger Chor ist am Wochenende in zwei Konzerten zu hören, dann fährt er zu einem Auftritt in die österreichische Partnergemeinde Lannach

Von Manfred Amann, Alling

Bald nach Mariä Geburt Anfang September, wenn die Starzeltaler Sängerrunde Alling in der Pfarrkirche zum Patroziniums-Gottesdienst beispielsweise die Bauernmesse oder eine Reihe von Kirchenliedern gesungen hat, beginnen die Vorbereitungen und Proben für die Adventskonzerte. Die vorweihnachtlichen Gesangsveranstaltungen, die traditionell in der Allinger Pfarrkirche und in einer der Kirchen in den Ortsteilen Biburg oder Holzhausen gesungen werden, gibt es seit 21 Jahren. Fast genau so lange ist Monika Vogl Vorsitzende des Sängerkreises, dem aktuell 35 Aktive (25 Frauen und elf Männer) und einige passive Mitglieder angehören. Und es hat sich eingespielt, dass ihr Mann Helmut mit netten Mundartgedichten und kleinen, anheimelnden Geschichten, die zu den jeweiligen Liedblöcken passen, durch das Konzert führt. "Es müssen bairische Verse und Texte sein, andere trägt er nicht vor", sagt Monika Vogl lachend. Sie sucht alle Lieder aus und ist auch bei der Textauswahl behilflich.

Die Liederfolge setzt die Chefin so zusammen, dass ein Bogen gespannt wird vom ersten Advent bis zur Heiligen Nacht, und dass daraus eine gut Mischung aus traditionellen und modernen Liedern wird. Besonders achtet sie bei der Liedauswahl darauf, dass hauptsächlich gesungen wird, "was nicht jeder kennt", und dass die Konzerte jedes Jahr deutlich anders sind. So sind heuer unter anderem "Weihnachtszeit-Kinderzeit" (Melodie von Udo Jürgens) und ein "Himmlischer Alpenjodler" von Lorenz Maierhofer zu hören. Und zur Auflockerung werden auch Instrumentalstücke gespielt. In diesem Jahr erklingen Violine (Elea Reichensdörfer), Flöten und Okarinas (Ingrid Schilling und Monika Vogl). ZUdem lässt der musikalische Leiter, Bernd Ulbrich, der seit über 30 Jahren den gemischten Chor dirigiert und die Lieder einstudiert, auf dem Keyboard weihnachtliche Weisen erklingen. Auch Monika Vogl ist ausgebildete Chorleiterin uns springt immer dann ein, wenn der Dirigent ausfällt. Sonst reiht sie sich lieber mit ihrem Mann in den Chor ein.

Geprobt wird jeden Donnerstag, meist im Bürgerhaus. Zusätzlich zeitnah zu den Aufführungen auch an einem Samstag, damit wirklich alle Sänger teilnehmen können. Da an den Donnerstagen nicht immer alle da sein könnten, dauere es eine gewisse Zeit, bis alle Stimmen sitzen. Wochen vor den Konzerten wird Helmut Vogl "zum Sekretär" der Vorsitzenden. Er schreibt das Konzept nieder, gestaltet die Einladungen und das Programmblatt und gibt sie in Druck. "Das hat sich über die zwei Jahrzehnte bestens eingespielt", sagt der Moderator der Konzertabende, der wie seine Frau in einem Vermessungsamt arbeitet.

Die Konzerte sind kostenfrei, man hoffe aber auf Spenden, um zum Beispiel neue Noten kaufen zu können. Die Weihnachtskonzerte sind die bedeutendsten im Jahr des Allinger Chores, heuer ganz besonders, denn am zweiten Adventswochenende geht es mit dem Bus nach Lannach in der Steiermark, um in der Partnergemeinde von Alling ein Konzert zu geben. Monika Vogl ist sich sicher, dass der Auftritt in Lannach zwar eine Herausforderung ist, aber auch eine schöne Erfahrung für die Chormitglieder wird.

Die Starzeltaler Sängerrunde ist Mitglied im Ammersee-Amper-Sängerkreis (AASK) und besteht seit 1977, sieht sich aber als legitime Nachfolgerin des im Jahre 1910 gegründeten Männergesangvereins D'Starzeltaler, der während des Zweiten Weltkrieges und in der Nachkriegszeit an Bedeutung verloren hatte. Die Gruppe der 30- bis 80-jährigen singt bei Hochzeiten und in anderen Kirchen, wie zum Beispiel im Kloster Schäftlarn oder in Maria Thalheim und am vierten Advent in der Kirche in Freiham, wenn diese nach einer Sanierung wieder eröffnet wird. Immer wieder lädt die Sängerrunde zu Benefizkonzerten ein, um Bedürftigen helfen zu können. Der Verein organisiert Tagesausflüge wie zum Beispiel nach Kloster Weltenburg oder lässt sich von Gästeführern bayerische Städte zeigen.

Im Jahr 2010 wurde die Starzeltaler Sängerrunde mit der Zelter-Plakette ausgezeichnet. Damit ehrte der Bundespräsident die besonderen Verdienste der Allinger um die Pflege der Chormusik und die Förderung des kulturellen Lebens.

© SZ vom 26.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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