Show:Im gestreckten Galopp zum Thron

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Auch Dressurnummern sind Teil der Show im "Palast der Pferde", der noch bis 7. Januar in Fürstenfeldbruck gastiert. (Foto: Günther Reger)

Das neuerliche Gastspiel vom "Palast der Pferde" bietet im Veranstaltungsforum Fürstenfeld wieder eine unterhaltsame Mischung aus artistischen Einlagen und märchenhafter Rahmenhandlung

Von Julia Huss, Fürstenfeldbruck

Das weiße imposante Palastzelt neben dem Veranstaltungsforum Fürstenfeld beherbergt eine mit Sand bedeckte Arena. Der niedrige Zaun grenzt diese von den in einem Halbkreis aufgebauten Zuschauerrängen ab. Das macht durchaus Sinn angesichts waghalsiger Stunts. Ein Reiter umrundet im waghalsigen Galopp die Arena, er steht mit jeweils einem Bein auf zwei Pferden. Die Show "Palast der Pferde - Die magischen Steine des Prinzen" hat wieder atemberaubende Artistik zu bieten, und das noch bis zum 7. Januar. Neben artistischen Höchstleistungen wird die Show von einer Geschichte umrahmt. Das Waisenkind Navin wird dank seiner Großherzigkeit zum Prinzen von Ägypten, muss sich allerdings gegen seinen Widersacher Ramses im Kampf um die Königskrone durchsetzen. Um als rechtmäßiger König anerkannt zu werden, müssen beide Anwärter insgesamt sechs magische Steine finden, mit denen sie die ewige Flamme entfachen können. Wer als erster alle Steine, die auf der ganzen Welt verteilt wurden, findet und die Flamme entfacht, wird der wahre König sein.

Auf dem beschwerlichen Weg zu den Steinen bleibt der Spaß jedoch nicht auf der Strecke, weil Navin den Stein der Freundschaft von dem Elf Nick Nack erhält, der auf seinem Esel Passepartout angeritten kommt. "Die knackige Elfe", wie sich der stämmige Mann selbst bezeichnet, treibt allerlei Schabernack, vor allem mit dem Publikum. Denn fünf Freiwillige werden in Statuen verwandelt, vom Frosch bis zum Supermann, und dürfen sich nur bewegen oder reden, wenn Nick Nack sie berührt. Aber auch dann müssen die Vorgaben des Elfes erfüllt werden, und der Frosch muss quaken und Supermann muss sein Cap, provisorisch aus einer roten Tischdecke bestehend, im imaginären Wind wehen lassen.

Nach dieser Einlage bekommt Navin endlich den Stein, aber nur "wenn ich mitkommen darf", erklärt Nick Nack. Von da an reisen die ungleichen Freunde durch das Land der Sonne, den wilden Westen und landen irgendwann im mystische Mittleralter. Dort werden die Zuschauer Zeuge eines fesselnden Ritterturniers. Drei Ritter müssen im gestreckten Galopp Ringe, die von einer jungen Dame in die Höhe gehalten werden, mit ihrer Lanze aufspießen. Nachdem alle drei erfolgreich die Ringe eingesammelt haben, belohnt sie das Publikum, hauptsächlich Eltern, die ihre an Pferden begeisterten Kinder begleiten, mit "kräftigen Handgeklapper". Der wilde Ritt durch das Mittelalter ist beendet und es folgt die Reise in eine Eiswelt, wo ein Schattenspiel zu Pferde stattfindet. Hinter einem weißen Vorhang verzaubert eine Reiterin das Publikum mit Akrobatik auf dem Rücken ihres Rosses. Trotz dieser mystischen Zauberwelt, kommt auch im weiteren Verlauf die Spannung nicht zu kurz, denn nachdem Navin und Ramses alle Steine eingesammelt haben, liefern sie sich einen Schwertkampf. Beide Schwerter stehen dabei in Flammen und obwohl Navin seinen Widersacher besiegt, verspricht dieser "Ich werde wiederkommen".

Großen Wert legen die Veranstalter offenbar auf eine besonders mystische Atmosphäre, die vor allem die kleinen Zuschauer begeistert. Allerdings ist sicher auch dem jungen Publikum nicht entgangen, dass Ramses, am Ende verhüllt mit einer großen Kapuze, plötzlich von dem Schauspieler gespielt wird, der zuvor die Rolle des Nick Nacks übernahm. Trotz Verkleidung war deutlich das Kostüm und die Stimme des Elfes zu erkennen. Und auch das Programm, das als Orientierung im Internet zu finden ist, stimmt nicht mit dem Verlauf der Show überein.

"Palast der Pferde", Veranstaltungsforum Fürstenfeld, bis 7. Januar.

© SZ vom 28.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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