Der Brucker Thomas Höhenleitner, , Schulleiter des Gymnasiums Markt Indersdorf, 50, ist im Landkreis bekannt als Volkstänzer, Tanzmeister - und im privaten Kreis auch als Hochzeitslader. Bereits zum fünften Mal leitet er nun einen Jodelkurs auf dem Jexhof - gemeinsam mit der Musikerin Gesa Mayer.
SZ: Im Allgäu gibt's den Jodlar-Prob als Nachweis, im Sketch von Loriot von 1978 wird ein Jodeldiplom vergeben. Warum attestieren Sie Teilnehmern nicht auch das erfolgreiche Abschneiden?
Thomas Höhenleitner: Weil begeisterte Leute wichtiger sind als Zertifikate. Das Jodeln ist für mich die lustvollste Form des Singens. Das ist wie Zwiefachtanzen, aber mit der Stimme. Und auch im Kurs geht es um die pure Freude in der Gemeinschaft und gemeinsames Singen, nicht um Leistungsnachweise und Bühnenreife.
Wer hat's erfunden?
Früher verständigten sich Viehhirten auf diese Weise über Almen hinweg. Durch Melodie und Mehrstimmigkeit gewann das Jodeln dann an ästhetischer Qualität.
Wo haben Sie selbst Jodeln gelernt?
Ich bin da eher reingewachsen, schon als Kind bin ich mit der Volksmusik großgeworden, habe Zither gelernt und viele Volksmusikkurse besucht.
Was ist besonders kompliziert?
Manche Leute haben Probleme mit dem schnellen Wechsel von Kopf- und Bruststimme. Aber eigentlich ist das Jodeln nicht kompliziert. Für den Kurs am Samstag braucht man auch keine Notenkenntnisse. Gelernt wird durch Vor- und Nachsingen. Wir werden, sofern das Wetter schön ist, auch rausgehen. Ich selbst singe und jodle eigentlich überall, egal ob unter der Dusche, im Auto oder in den Bergen. Das ist einfach entspannend, Balsam für die Seele und für mich eine zweite Welt neben dem ausgefüllten Berufsleben. Um noch mal eine Anleihe bei Loriot zu nehmen: Holleri du dödl di, diri diri dudl dö oder nicht doch eher dö dudl dö? Mir egal - Hauptsache, es klingt gut. Am Samstag heißt's: Hops, drae hoe, hops drei huldjo. Jodelkurs auf dem Jexhof bei Schöngeising, Samstag, 29. April, 10 bis 16 Uhr, 20 Euro/16 Euro, für Kurzentschlossene gibt es noch Plätze