Puchheimer Schulzentrum:Mit Videokameras gegen Vandalismus

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Die Sachbeschädigungen nehmen zu. Jetzt wollen Eltern das Schulzentrum elektronisch überwachen lassen.

Heike A. Batzer

An Bahnhöfen und in Kaufhäusern gibt es sie längst, aber brauchen auch Schulen eine Videoüberwachung? Am Schulzentrum in Puchheim würde man gerne Kameras installieren, um Vandalismus und zunehmende Fahrraddiebstähle zu stoppen. Vor zwei Jahren waren die Elternbeiräte von Gymnasium und Realschule noch mit ihrem Ansinnen im Kreistag abgeblitzt, nun werden sie erneut vorstellig.

Allein im Zeitraum zwischen Mai und Dezember vergangenen Jahres waren 22 Fahrräder vom Schulgelände des Puchheimer Schulzentrums gestohlen worden, etliche weitere wurden beschädigt. Gemeldet wurden außerdem drei Einbrüche und Einbruchversuche sowie Vandalismusschäden wie kaputte Fensterscheiben und beschmierte Außenwände. Immer wieder komme es vor, dass Jugendliche auf die Dächer von Turnhalle oder Schulen steigen und dort Sachbeschädigungen verursachen, schreiben die beiden Vorsitzenden der Elternbeiräte von Gymnasium und Realschule, Birgit Grimm und Waltraud Jung.

Vor nicht allzu langer Zeit brannte der Kehrmaschinenvorsatz am Aufsitztraktor des Hausmeisters, möglicherweise war Brandstiftung die Ursache. "Wie lange will der Landkreis noch warten, bis er endlich wirksame Maßnahmen ergreift?", fragen die Elternbeirätinnen in dem Brief an Landrat Thomas Karmasin.

Zwischenzeitlich hatte die Landkreisverwaltung einen Sicherheitsdienst beauftragt, der das Puchheimer Schulgelände an ein bis drei Abenden pro Woche, vor allem an Wochenenden und in den Ferien, zu unterschiedlichen Zeiten kontrollierte. Eine zerbrochene Glasscheibe auf dem Turnhallendach blieb in dieser Zeit der einzige Vorfall. Nach den Wintermonaten sollen die Kontrollgänge der Sicherheitsleute fortgeführt werden. Sie seien aber keine dauerhafte Lösung, weil zu teuer, heißt es aus dem Fürstenfeldbrucker Landratsamt. Hingegen könne eine Videoüberwachungsanlage abschreckende Wirkung haben.

Die Kameras sollen während der Schulzeit die Eingangsbereiche und Fahrradabstellplätze observieren und außerhalb der Schulzeit die abgelegenen Plätze und leicht zugänglichen Aufstiegsmöglichkeiten zu den Dächern. Laut Auskunft des Schulreferats im Landratsamt werden die Videoaufzeichnungen nur bei Schäden gesichtet - um Täter ermitteln oder Beweise sichern zu können.

Werden keine Schäden gemeldet, dann müssen die Aufzeichnungen innerhalb der gesetzlichen Frist von drei Wochen gelöscht werden. Vor zwei Jahren hatten die Kreisräte eine Anschaffung abgelehnt, auch weil ihnen der Datenschutz Sorge bereitete. Am kommenden Montag werden sie erneut darüber befinden. Die Anlage würde 24 000 Euro kosten.

Drei weiterführende Schulen im Landkreis verfügen bereits über Videoüberwachung. Am Max-Born-Gymnasium Germering gibt es eine Kamera im Fahrradkeller. Diejenige, die am Gymnasium Olching die Fahrradabstellplätze überwachen soll, ist allerdings seit längerem nicht mehr funktionstüchtig. Die Anlage an der Realschule Fürstenfeldbruck ist Teil des Sicherheitskonzepts der Schule und soll die insgesamt zwölf, teilweise weit vom Sekretariat entfernt liegenden Eingänge im Auge behalten.

© SZ vom 20.01.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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