Öffentlicher Verkehr:MVV will besser werden

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Die Eckpunkte der Tarifreform für den Nahverkehr stehen fest

Es soll einfacher und auf manchen Strecken etwas billiger für MVV-Kunden werden. Darauf deuten die Eckpunkte der Tarifstrukturreform hin, die der MVV am Donnerstag veröffentlicht hat. Die zentrale Verbesserung ist, dass das MVV-Gebiet künftig nicht mehr aus 16 Ringen, vier Zonen und drei Räumen, sondern aus sieben Tarifkreisen besteht. "Der Tarifdschungel lichtet sich", sagte Monika Beirer von der ÖPNV-Stelle im Landratsamt. Städte und Gemeinden werden nicht mehr durch Zonen oder Ringe zerschnitten, Preissprünge sollen abgeschafft werden.

Wer bislang auf dem Brucker Bahnhof den Bus verließ und nach wenigen Schritten in eine S-Bahn stieg, überschritt eine Grenze und musste mehr bezahlen. Diese Hürde fällt. Einige Kommunen im Osten wie Eichenau, Maisach und Olching liegen künftig in einer sogenannten Überlappungszone. Sie können mit einer Fahrkarte oder einem Streifen aus den zwei angrenzenden Tarifkreisen angefahren werden. Für die Stadt Germering konnten Landrat Thomas Karmasin (CSU) und der ÖPNV-Koordinator Hermann Seifert eine solche Regelung nicht durchsetzen, es bleibt bei der Spaltung: Harthaus liegt an der Überlappungszone zu München zwischen den Tarifkreisen eins und zwei, während der Germeringer Bahnhof außerhalb im Tarifkreis zwei liegt. Das könnte einen Ansturm auf die Station Harthaus auslösen, weil man von dort das ganze Münchner Stadtgebiet günstiger befahren kann. "Wir haben für eine Zusammenlegung gekämpft, konnten uns aber nicht durchsetzen", erklärte Beirer. Eine Verbesserung gibt es außerdem für Benutzer von Streifenkarten auf Busfahrten, auf denen Tarifkreise mehrfach durchquert werden: Künftig muss man pro Kreis nur einmal bezahlen, was für Zeitkarten immer schon galt.

Das letzte Wort in Sachen Tarifstruktur hat die Gesellschafterversammlung des MVV, die den Entwurf beschließen muss, anschließend müssen die Kreistage im Umland sowie der Münchner Stadtrat zustimmen. Es werde noch diskutiert, und Änderungen sind möglich, betonte Beirer. Die Reform soll mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 in Kraft treten.

© SZ vom 10.11.2017 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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