Novum im Landkreis:Ferien mit der Polizei

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Neues Kooperationsprojekt von Jugendbegegnungsstätte und Inspektion in Germering

Von Ariane Lindenbach, Germering

Organisierte Ferienfreizeiten mit sozialpädagogischer Betreuung und einem mehr oder weniger ausgefeilten Programm während der Schulferien gibt es schon lange und von unterschiedlichen Anbietern, oft mit einem kirchlichen Hintergrund. Die Ferienfahrt zu den Loisach-Kochelseemooren nächste Woche als Kooperation der Germeringer Jugendbegegnungsstätte Outback und der Polizeiinspektion Germering stellt im Landkreis indes ein Novum dar: 32 Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 14 Jahren verreisen für drei Tage mit einem Team, das sich aus Pädagogen der Jugendbegegnungsstätte Outback, der Jugendreferentin der Stadt Germering, Sandra de Brecey, sowie einem Beamten der Polizeiinspektion Germering zusammensetzt.

Das Programm ist in etwa so, wie man es von einer solchen Fahrt erwartet: Mit dem Zug fährt die Gruppe zum Kloster Benediktbeuern, die Übernachtung erfolgt in der Jugendherberge nebenan, Essen auf Selbstversorgerbasis (das bedeutet gemeinsames Kochen), Lagerfeuer, Nachtwanderung, Erkunden der angrenzenden Moorlandschaft mit ihren vielen Erlebnispfaden, eine Floßfahrt über den Moorsee und noch viele weitere Aktivitäten stehen zur Auswahl. Bezahlbar ist das Ganze auch: 30 Euro kostet die Mitfahrt pro Teilnehmer. Interessenten müssen sich nur in der Jugendbegegnungsstätte Outback melden (Email: outback.germering@gmx.de, Telefon 089/99 01 83 96).

"Die häufig vorliegende Berührungsangst junger Menschen gegenüber der Polizei wird durch derartige Projekte abgebaut und der gegenseitige Respekt gefördert. Auf diese Weise wird den Jugendlichen bei etwaigen Problemstellungen beziehungsweise Konfliktsituationen der unmittelbare Zugang zur Polizei erleichtert, weil die vorher vorhanden Berührungsängste nicht mehr existent sind." So steht es zur Erläuterung in der Pressemitteilung.

Peter Schaumberger heißt der Polizeibeamte, der an der Fahrt teilnimmt. Einige Jugendliche kennt er schon, denn Schaumberger ist der sogenannte Jugendbeamte. Er hält Kontakt zu den Streetworkern der Stadt Germering und schaut auch mal in einer der beiden Jugendbegegnungsstätten vorbei. "Das Ziel ist, dass ihn noch mehr Jugendliche kennenlernen", erläutert Andreas Ruch, stellvertretender Inspektionsleiter in Germering. Vergleichbare Projekte gibt es anderswo, etwa in München, schon länger. In Germering ist es die erste gemeinsame Ferienfahrt. Allerdings haben Polizisten sowie Jugendliche und Sozialpädagogen mit kurzfristigeren Kooperationen wie zum Beispiel bei einem Fußballspiel schon positive Erfahrungen gemacht. "Der gegenseitige Respekt wird gefördert", berichtet Ruch. Und wenn man sich kennt, sinkt die Hemmschwelle, etwa um Hilfe zu bitten.

© SZ vom 07.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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