Nach Querelen:Jugendturnier auf der Kippe

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Organisatoren der Dachauer Hallenmeisterschaften werfen hin

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Dachauer Hallenmeisterschaften stehen auf der Kippe. Es ist völlig offen, ob es 2019 eine Neuauflage des mit mehr als 250 Mannschaften größten privat organisierten Hallen-Jugendturniers in Süddeutschland geben wird. Weil sie sich in der Folge von Handgreiflichkeiten zwischen Zuschauern dem Vorwurf der Vertuschung ausgesetzt sehen, ist das Organisationsteam geschlossen zurückgetreten. Sofern nicht andere Ehrenamtliche übernehmen, ist der Wettbewerb Geschichte.

Auch Vereine aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck haben teilgenommen. Der SCF gehört in den Klassen von U 7 bis U 19 regelmäßig zum Favoritenkreis, zwischen Anfang Januar und Anfang Februar mit dabei waren zudem erneut Mannschaften aus Gröbenzell, Germering, Maisach und Geiselbullach. Auch sie dürften die Hiobsbotschaft mit großer Sorge vernommen haben, sind die Hallenmeisterschaften doch eine gute Möglichkeit, Technik, Taktik und Fitness unter Wettkampfbedingungen zu testen. In 13 Jahren haben 28 000 Spieler aus 3600 Mannschaften teilgenommen.

Auslöser für den Rücktritt Bernd Battermanns und seiner vier Helfer war die öffentliche Debatte über eine handgreifliche Auseinandersetzung am 12. Januar in Günding zwischen drei im Landkreis Dachau wohnenden Vätern. Während ein Spiel der U 14-Teams aus Maisach und Dachau lief, gerieten sie sich auf der Tribüne in die Haare. Einer brach sich die Nase, ein anderer verletzte sich am Knie. Vier Streifenwagen und ein Notarzt waren im Einsatz.

Die Organisatoren ärgern sich nicht nur über die prügelnden Eltern, sondern auch über die "negativen Reaktion der Regionalpresse" und den Vorwurf, sie hätten versucht, die Schlägerei und damit einen weiteren Fall von Gewalt am Spielfeldrand zu verheimlichen. Der Bayerische Fußballverband, der von dem Vorfall erst aus der Zeitung erfuhr, mahnte einen offensiveren Umgang mit dem Thema an und rief in Erinnerung, dass er in solchen Fällen geschulte Konfliktmanager vermitteln kann.

© SZ vom 10.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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