Von wegen Highspeed. Edge mit einem Balken, vielleicht. Aber LTE, 4 G? Punktuell, aber nicht flächendeckend in Eichenau. Für die, die auf schnelle Datenverbindungen angewiesen sind, können diese Begriffe über die wirtschaftliche Zukunft ihres Unternehmens entscheiden oder auch über den - rein privaten - Erfolg in einem vernetzten Computerspiel. Dass in der Gemeinde das Internet schneller werden muss, dass die mobilen Datenverbindungen auf einen höheren Standard gehoben werden sollten, daran besteht bei wahrscheinlich allen Nutzern kein Zweifel. Doch nun scheint die Lösung zum Greifen nah. Der Gemeinderat soll ein eigenes Referat bekommen: Informationstechnologie und Informatik.
Der neue Bürgermeister Peter Münster, Liberaler laut Parteibuch, hat in den ersten drei Wochen seiner Amtszeit erleben dürfen, was es heißt, wenn die Daten nicht so fließen, wie sie sollen. Zu seiner ersten Gemeinderatssitzung als Bürgermeister wollte er dem Gremium einen Antrag für das neue Referat vorlegen. Allein, er kam nicht an die benötigten Daten, weil sie im Computer des abwesenden Hauptamtsleiters gut verschlossen waren. Auf anderen Wegen hätte Münster auch nicht zum Ziel gefunden, denn das Behördennetz arbeitet in etwa so schnell, wie man sich das Tempo von Beamten klischeehaft vorstellt. Der Bürgermeister hat deshalb seinen privaten Laptop mit ins Büro gebracht, um im Internet schneller recherchieren zu können. Da fließen die Daten so schnell wie der Starzelbach bei Hochwasser.
Wie wichtig es wäre, dass sich endlich jemand um schnelles Internet in Eichenau kümmert, hat nun auch Elmar Ströhmer mit seinem Bericht über die lahmen Leitungen in der Sporthalle unterstrichen. Dort soll bei den Spielen der Eichenauer Handballer regelmäßig der Ergebnisdienst befüllt werden. Doch bis die Daten beim Landesverband angekommen sind, haben die Eichenauer - oder die gegnerische Mannschaft - sicher schon längst weitere zwei oder mehr Tore geworfen.