Gemeinden mit einer Abteilung für Wirtschaftsförderung können derzeit Besichtigungsfahrten nach Fürstenfeldbruck anbieten. Denn dort, in der Heimstättenstraße, ist der Bauabteilung der Stadt etwas gelungen, auf was Wirtschaftsförderer wohl nie gekommen wären: eine Umleitung durch den Parkplatz des Supermarktes zu legen, entlang den Zapfsäulen der dortigen Tankstelle und der Paketstation der Post. Es ist ein munteres Durcheinander, das sich dort Tag für Tag abspielt, seit die Heimstättenstraße aufgerissen wurde, um die Wasserleitungen zu erneuern. Die Besichtigungstermine müssen aber nicht übereilt vereinbart werden, da die Brucker Stadtverwaltung unlängst mitgeteilt hat, dass der Bauabschnitt noch erweitert werde und die Arbeiten an der wichtigen Nord-Süd-Verbindung vom Sulzbogen bis zur Landsberger Straße ohnehin bis November dauerten.
Der Werbeeffekt für das Nahversorgungszentrum im Westen der Stadt wurde erst vor ein paar Wochen wirksam, als die beiden Spuren der Heimstättenstraße mit orangefarbigen Linien auf den Supermarktparkplatz gepinselt wurden. Nahezu in Schrittgeschwindigkeit fließt der Verkehr nun über die Tankstellenzufahrt und den Parkplatz und veranlasst so manchen zu einem spontanen Tank- oder Einkaufsabstecher. Die Spritpreise sind gewohnt günstig, und irgendwas fehlt ja sowieso immer im Kühlschrank. Die Linienmarkierungen und Pfeile für die Fahrtrichtungen scheinen irgendwie niemanden zu interessieren, alle arrangieren sich mit der Situation und eine ordentliche Planung würde das Chaos nur durch Irrsinn ersetzen.
Bei aller Unübersichtlichkeit geht es harmonisch zu. Die Erkenntnis für die Wirtschaftsförderung ist, dass durch das gemütliche Vorbeifahren der Verkehrsteilnehmer zum Konsumieren angeregt wird. Sollte Fürstenfeldruck je auf den Gedanken kommen, noch mal die Hauptstraße aufzureißen, sollte die Innenstadt auf keinen Fall gesperrt, sondern die Richtungsfahrbahnen direkt auf die Gehwege und an den Ladenfenstern entlang gelegt werden. Die Bauabteilung hat dafür sicher gute Ideen.