Mein Tag:Mit Stimme und Keyboard

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Georg Kohlmann wurde von den vielen Musikern seiner Verwandtschaft dazu inspiriert, selbst zum Instrument zu greifen. (Foto: privat)

Georg Kohlmann spielt Musik für die große Tanzfamilie

Von Katharina Proksch

Bei Georg Kohlmann kann der Cha-Cha-Cha schon mal bis in die Früh laufen. Der 65-jährige Musiker reist seit Jahrzehnten allein oder mit verschiedenen großen Orchesterformationen von einer Tanzveranstaltung zur nächsten. An diesem Sonntag, 17. Dezember, sorgt er als Alleinunterhalter zum vierten Mal beim Gröbenzeller Tanznachmittag im Freizeitheim für die musikalische Begleitung und ordentliche Stimmung auf dem Parkett (14.30 Uhr). Im Freizeitzentrum, in dem es auch Kaffee und Kuchen geben wird, spielt er Tanzmusik der vergangenen 60 Jahre: von Elvis Presley bis Lou Bega, vom Tango, über den Wiener Walzer und Discofox, hin zur Rumba. Zum vierten Mal ist er jetzt schon engagiert worden und freut sich auf die "fortgeschrittenen Jugendlichen", die schon mal 95 Jahre alt sein können. "Paartanzveranstaltung mit Partystimmung" nennt er die Sonntage, bei denen alle Tänze erlaubt sind, auch der Twist zwischendurch.

Kohlmann, aus Neumarkt in der Oberpfalz, wurde von den vielen Musikern seiner Verwandtschaft dazu inspiriert, selbst zum Instrument zu greifen. Mit 15 Jahren begann er an den Wochenenden mit einer Band in Tanzcafés aufzutreten und studierte einige Jahre später klassisches Klavier in Nürnberg. Neben dem Showbusiness setzt er seine Geduld und sein pädagogisches Feingefühl beim Klavierunterricht ein. Er bedauert nur, dass in den letzten Jahren die Schülerzahl gesunken ist. Durch das G 8 seien die Schüler mehr und mehr eingespannt, da lange die Zeit zum Üben häufig nicht.

Seit Mitte der Achtzigerjahre spielt er bereits mit Tanzmusikorchestern. 1994 startete er seine Karriere als Alleinunterhalter. "Klar geht dadurch etwas verloren", denn die Musik mit Kollegen macht viel Spaß. Aber das Publikum gibt mir viel zurück." Bei solchen Auftritten steht das Keyboard im Mittelpunkt: Ein Cha-Cha-Cha-Rhythmus wird eingestellt, die linke Hand spielt die Akkorde und die rechte die Melodie. Dazu singt er noch. Natürlich kann auch mal etwas schiefgehen, aber "lieber fünf Fehler selber spielen, als Play-back und nichts passiert".

Somit haben die Gäste auch die Möglichkeit, sich Lieder zu wünschen. Nicht immer könne er jeden Wunsch sofort erfüllen, doch übe er diesen dann häufig für die nächste Tanzveranstaltung ein. Gefragt sind vor allem "schöne Oldies", bei Abschlussbällen spielt er aber auch aktuelle Musik von Bruno Mars oder Ed Sheeran.

© SZ vom 16.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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