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Michael Bärschneider leitet die Rettungswache in Gröbenzell

Von Katharina Proksch

Michael Bärschneider kann auf zahlreiche Jahre im persönlichen Einsatz mit viel Herz zurückblicken und wurde dafür von den Maltesern geehrt. 25 Jahre ist der Wachleiter der Malteser Rettungswache Gröbenzell nun schon im Dienst, zieht man die Zivildienstzeit ab, und lernt nie aus. Bis 2021 muss der gelernte Rettungsassistent noch eine dreiwöchige Fortbildungsmaßnahme durchlaufen, um dem neuen Berufsbild des sogenannten Notfallsanitäters gerecht zu werden. Mehr Verantwortung bedeutet das für ihn, zum Beispiel sei er dann befugt, Medikamente nach bestimmten Richtlinien zu verabreichen, erklärt er. Als Wachleiter hat Bärschneider überwiegend administrative Aufgaben zu verrichten, wie Dienstpläne zu gestalten, sich um die regelmäßige Instandhaltung der Fahrzeuge zu kümmern oder dem Medizinproduktgesetz entsprechend, Gerätewartungen zu organisieren. "Nicht alles ist an einem Tag machbar. Schenke deinen Mitarbeitern Vertrauen und stets ein gutes Wort", lernte der 48-Jährige im Laufe der Jahre.

Der Leitsatz des Malteserordens lautet "Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen". Während seiner 15 Monate Zivildienst bei den Maltesern in München-Stadt ließ er sich zum Rettungsassistenten ausbilden. Er blieb dabei. "Die Hilfe für bedürftige Menschen war letztenendlich der entscheidende Punkt, der mich in diesem Beruf so sehr begeisterte, dass ich bis heute bei den Maltesern meinen Dienst verrichte." Zwölf Jahre folgten als Rettungsdienstfahrer und -assistent, mit einem Abstecher in die Wache des Erdinger Flughafens. Bei der "Landrettung" sei es ihm aber zu ruhig gewesen, sieben bis acht Einsätze am Tag wie in der Stadt wären eher selten gewesen. "Ich wollte was erleben als junger Mensch." Bärschneider ging zurück. Ereignisreich seien die Jahre gewesen und schwer. "Am Ende sind wir alle gleich", lernte er über die Menschen. Eine prägende und schöne Erinnerung, wie er es nennt, entspringt seiner Zeit aus München-Stadt. Im Rettungsdienst half er einer Frau bei der Geburt ihres Kindes. Als Geburtshelfer sei er gar in den Geburtspapieren des Krankenhauses vermerkt, erzählt Bärschneider, der selbst Kinder hat und in Egenhofen wohnt.

Seit Herbst 2002 leitet er die Rettungswache in Gröbenzell, auch dafür musste er zusätzliche Prüfungen ablegen. Er sei einer der wenigen mit allen Prüfungen, sagt er stolz: Krankentransport- und Rettungsdienstunternehmerprüfung und Taxi- und Mietwagenunternehmerprüfung. "Man sammelt im Leben."Erstere sind nötig, um die Wache leiten zu dürfen, letztere, da auch ein Fahrdienst für Menschen mit Behinderung angeboten wird. Außerdem kann ein Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug, das für etwa 16 Notärzte während der Dienstzeit bereit steht, und ein Krankentransport ausfahren. Zudem werden derzeit sechs Notfallsanitäter bei der Lehrrettungswache ausgebildet. Es sei nicht zu ruhig, aber "wenn ich es nicht mit Humor nehmen würde, müsste ich weinen".

© SZ vom 06.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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