Der Streit zwischen dem Landratsamt und dem Vogelliebhabern in Olching hat einen Punkt erreicht, an dem beide Seiten nicht mehr vorurteilsfrei und vertrauensvoll kommunizieren können. Da nicht abzusehen ist, wann und wie die juristischen Verfahren weitergehen werden, sind Vermittlungsversuche zwischen den Parteien wohl nicht zielführend. Aber sobald die Gerichte ihre Entscheidungen verkündet haben, muss ein neuer Dialog begonnen werden. Und dafür wird es einen Dritten brauchen, der ein tragfähiges Verhältnis zwischen den Beamten in Fürstenfeldbruck und den Vogelfreunden in Olching wiederherstellt.
Momentan wird der Ruf des Vogelparks mehr und mehr beschädigt. Von jeder Erwähnung in den Medien im Zusammenhang mit angeblichen Verstößen gegen das Tierseuchen- und Artenschutzrecht bleibt etwas hängen. Gerade auch in den sozialen Netzwerken, in denen oft empathisch und naturgemäß unsachlich diskutiert wird. Die Mitglieder, das ist jetzt schon festzustellen, leiden darunter, und es wäre niemanden zu verdenken, wenn er sich ob der Querelen aus dem Vogelpark verabschiedet. Denn nicht alles, was derzeit mit dem Begriff "Vogelpark" bezeichnet wird, betrifft den Verein, sondern im Speziellen ein Mitglied, auf das das Landratsamt ein besonderes Augenmerk hat.
Wenn das Veterinäramt seine Sache verantwortungsbewusst und richtig gemacht hat, dann werden dessen Bescheide vom Verwaltungsgericht auch gewürdigt werden. Sollte aber festgestellt werden, dass die Kreisbehörde übers Ziel hinausgeschossen ist, dann muss eine vollständige Rehabilitierung der Olchinger Einrichtung erfolgen. Und zwar nicht nur auf dem Amtsweg, sondern in Form einer politischen Erklärung des Behördenleiters. Und sei es bei einem Freundschaftsbesuch im baurechtlichen Außenbereich an den vom Landratsamt nur geduldeten Volieren.