Kommentar:Über das Normale hinaus

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Warum das Gymnasium Olching den Deutschen Lehrerpreis verdient hat

Von Erich C. Setzwein

Die Glückwünsche des Tages sollten heute an das Gymnasium Olching gehen. Die besten Lehrer Deutschlands zu haben, das ist schon was. Wie bereits vor fünf Jahren, haben die Pädagogen die Auszeichnung in der Sparte "Unterricht innovativ" zu Recht gewonnen.

Unterricht an weiterführenden Schulen sollte schon immer anspruchsvoller sein und über die reine Wissensvermittlung hinausgehen. Das Gymnasium Olching hat auch ohne den Ansporn eines dotierten Wettbewerbs diese Ansprüche verfolgt. Vor sechs Jahren legte ein Lehrerteam mit der sogenannten "Wochenplanarbeit" los - ein bis dahin vorwiegend aus der Reformpädagogik Maria Montessoris bekanntes Instrument, mit dem Schüler ihren Unterricht und die Aufgaben selbst organisieren. Für das gelungene Projekt gab es den ersten Lehrerpreis.

Die Olchinger Schulfamilie konnte sich darauf einstellen, dass weiter über das Normale hinaus an Unterrichtsformen getüftelt wird, um Stunden noch attraktiver zu gestalten. Die Grundlagen für diese Innovationskraft wurden sicherlich zu einer Zeit gelegt, als im Großraum München Gymnasien gesucht wurden, die sich in besonderem Maße um die Lehrerausbildung kümmern. Es war die Zeit, als der ehemalige Referent im Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, Ralf Kaulfuß, Direktor in Olching wurde. Als Kaulfuß ins "Zukunftsreferat" des Kultusministeriums wechselte, wurde für die experimentierfreudige Olchinger Schule mit Beate Sitek eine neue Leiterin gefunden, die eben solchen Schulversuchen ganz und gar nicht ablehnend gegenübersteht und die Experimentierfreude ihrer Lehrer und der Schüler weiter fördert.

Die erneute Auszeichnung sollte auch dem Sachaufwandsträger gefallen. Dem Landkreis stünde es nicht schlecht an, im nächsten Haushalt nicht nur für das Gymnasium Olching ein paar Tausender mehr einzuplanen, sondern auch für andere weiterführende Schulen. Nicht um des Verteilens willen, sondern um der Förderung von spannendem Unterricht in angenehmer Lernumgebung.

© SZ vom 01.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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