Kommentar:Drei für den Landkreis

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Künftig wird Fürstenfeldbruck wohl von einem Abgeordneten mehr als bisher vertreten

Von Peter Bierl

Sollte der Landkreis Fürstenfeldbruck von Herbst 2017 an mit drei statt wie bisher zwei Abgeordneten im Bundestag vertreten sein, ist das sicher kein Nachteil. Egal ob und in welcher Regierungskoalition sich Katrin Mair (CSU), Michael Schrodi (SPD) und Beate Walter-Rosenheimer (Grüne) wiederfinden: jeder der drei wird versuchen, etwas für seine Wähler vor Ort zu erreichen. Wenn der öffentliche Etat ein Programm in Zahlen ist, bedeutet parlamentarische Arbeit, um knappe finanzielle Ressourcen zu ringen und für seine Klientel das Beste herauszuholen. Das entspricht einer pluralistischen Demokratie, in der legitime Einzelinteressen miteinander ringen. Wer dabei Erfolg haben will, muss hinter den Kulissen tätig sein, Netzwerke bilden und Kontakte nutzen.

Der Landkreis steht vor speziellen Aufgaben, die sich aus seiner Lage als Vorstadt und Peripherie der Metropole München ergeben, die Migranten aus Deutschland, Europa und der Welt anlockt: Es gilt Wohnraum für jene zu schaffen, die wenig haben oder durchschnittliche Löhne und Gehälter beziehen, ohne dabei alle freien Flächen zu versiegeln, die Energiewende endlich voranzutreiben und einen Verkehrskollaps zu verhindern.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien, von Sonnenenergie und Windkraft, darf nicht länger gebremst werden. Es muss mehr Geld in den Ausbau des Schienenverkehrs, etwa der Linie S 4, fließen statt den Landkreis unter immer mehr Umgehungsstraßen zu begraben, wie das unter der Regie des Bundesverkehrsministers geschieht. Der ehemalige Brucker Fliegerhorst als genutztes und teilweise versiegeltes Areal ist ideal für die Ansiedlung von Menschen und Gewerbe, statt weitere Wiesen und Wälder anzutasten. Das Areal ist Staatseigentum, es schnell und günstig den Kommunen zur Verfügung zu stellen, fällt in die Kompetenz der Abgeordneten.

Wer immer im Herbst gewählt wird, findet genug Gelegenheiten, um den Bürgern zu beweisen, dass sie das Kreuz an der richtigen Stelle gemacht haben. An ihren Früchten könnt ihr sie erkennen, nicht an ihren Wahlkampfversprechen.

© SZ vom 14.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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