Kommentar:Anpassungen sind nötig

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Die Gesellschaft altert. Das bedingt Veränderungen, die die Politik fordern werden. Denn Senioren sind auf Hilfen und Hilfsmittel angewiesen.

Von Heike A. Batzer

Der Landkreis wird immer älter. Die Entwicklung ist unausweichlich, weil immer weniger Kinder geboren werden und die Menschen gleichzeitig immer älter werden. Die Frage ist deshalb: Was wird das für eine Gesellschaft sein, diese Gesellschaft der Alten? Und wie muss sie ihre Lebensbedingungen auf diese Zukunft hin verändern? Ist der Landkreis Fürstenfeldbruck vorbereitet auf diese Entwicklung?

Eine Gesellschaft, die zu großen Teilen aus älteren und alten Menschen besteht, braucht eine andere Infrastruktur. Weil die meisten Menschen möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung bleiben wollen, sind neue Wohnkonzepte notwendig, muss das gesamte Lebensumfeld im öffentlichen wie auch im privaten Raum möglichst ohne Barrieren, Schwellen und Hindernisse sein. Alte Menschen benötigen vielerlei Hilfen und Hilfsmittel, auch diese müssen in einer älter werdenden Gesellschaft bereit gestellt werden. All das dringt langsam aber sicher ins Bewusstsein, doch jeder steile Treppenaufgang an einem Bahnhof beweist täglich aufs Neue, dass noch viel zu tun ist.

Der Landkreis hat vor einigen Jahren eine Bestandsaufnahme gemacht und ihm den komplizierten Namen seniorenpolitisches Gesamtkonzept gegeben. Darin sind neben demografischen Daten sämtliche ambulanten und stationären Einrichtungen zusammengefasst, die es bereits gibt. Gerade die städtischen Bereiche bieten schon heute viele Hilfen gerade im ambulanten Bereich. Die Pflegeheimplätze werden dem im Jahr 2010 verabschiedeten Konzept zufolge bis zum Jahr 2019 ausreichen - das ist in zwei Jahren. Auch stationäre Hospizplätze im Landkreis einzurichten, fordert das Konzept. Die gibt es noch nicht.

Bleibt also noch viel zu tun. All die Vorhaben müssen auch finanziert werden. Viele Dinge wie eine weitgehend barrierefreie Umwelt kommen ja nicht nur älteren Menschen, sondern auch Menschen mit Handicap zugute oder auch der Mutter mit Kinderwagen. Eine ganz andere Frage aber wird sein: Wie wird sich das Leben als solches verändern, wenn die Gruppe der über 60-Jährigen die größte Lobby ist? Es bleibt zu hoffen, dass eine solche Gesellschaft imstande sein wird, auch auf die Interessen junger Menschen Rücksicht zu nehmen.

© SZ vom 19.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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