Klosterkirche Fürstenfeld:Offene Türen in einem barocken Kleinod

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Ab Ostersonntag steht die Klosterkirche Fürstenfeld Besuchern auch ohne Führung offen - und lockt bis Herbst mit längeren Öffnungszeiten.

Petra Fröschl

Die Klosterkirche Fürstenfeld ist ein fester Bestandteil religiösen Lebens und weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt. Von Ostersonntag an steht das einzigartige barocke Juwel der Gebrüder Asam auch wieder Besuchern offen, die nicht an einer Führung teilnehmen wollen. Die Stadt möchte Besuchern und Touristen damit entgegenkommen, denn die Nachfrage ist enorm: Pro Monat nutzen jedes Jahr durchschnittlich 3000 Gäste die erweiterten Öffnungszeiten. Sie gelten noch bis Ende Oktober jeweils dienstags bis sonntags von 11 bis 18Uhr und außerhalb von Gottesdiensten.

Klosterkirche Fürstenfeld: Ab Ostersonntag steht das einzigartige barocke Juwel der Gebrüder Asam wieder ohne Führung für Besucher offen. (Foto: Johannes Simon)

Doch auch Kirchenführungen werden in den nächsten Monaten angeboten. Interessenten können in der Pfarrei Sankt Magdalena, Telefon 08141/5016-0, einen Termin vereinbaren. Gruppen ab 20 Personen zahlen 1,50 Euro pro Person, bei weniger Teilnehmern werden pauschal 30 Euro berechnet. Von Mai bis September werden an den Sonn- und Feiertagen, an denen keine Orgelmatineen stattfinden, nach dem Sonntagsgottesdienst gegen 12 Uhr auch öffentliche, kostenlose Führungen angeboten. Mehr Infos gibt es unter www.kloster-fuerstenfeld.de.

Die Klosterkirche mit ihrem 75 Meter hohen Turm und der monumentalen Fassade bildet den baulichen Mittelpunkt der Klosteranlage. Entworfen hat sie der Münchner Oberhofbaumeister Giovanni Antonio Viscardi im Auftrag von Kurfürst Max Emanuel, dem ein bayerischer Escorial - Kloster und Schloss - vorschwebte. Baubeginn der Kirche war im Jahr 1700, die Arbeiten zogen sich über das gesamte 18. Jahrhundert hin. Die Innenausstattung prägten primär die Gebrüder Asam: der Bildhauer Egid Quirin Asam mit zwei Altären und dem Entwurf für den Hochaltar, sein Bruder Cosmas Damian Asam als Freskant.

Trotz seiner üppigen Ausstattung wirkt der Kirchenraum leicht und hell. Zusammen mit den vorherrschenden Pastelltönen und dem auf ockerfarbenem Grund schimmernden Blattgold entstehen immer wieder neue Lichteffekte.

Trotz der großen kunsthistorischen Bedeutung der Kirche darf die religiöse Komponente nicht übersehen werden: Die Kirche ist ein Gotteshaus und kein Museum, deshalb wurde sie vom Freistaat der Pfarrgemeinde Sankt Magdalena zur seelsorglichen Nutzung anvertraut. Im Zusammenhang mit der Strukturreform der Erzdiözese München-Freising und der Bildung des Pfarrverbandes Fürstenfeld im Herbst dieses Jahres wird der ehemaligen Klosterkirche als zentralem Gotteshaus eine neue Bedeutung zukommen. Seit der Wiedereröffnung vor rund 30 Jahren und nach der Renovierung lockt sie auch viele Konzertbesucher an. Seit dem Jubiläum "725 Jahre Kloster Fürstenfeld" 1988 steigen Nachfrage nach Führungen und Besucherzahlen, was die Eröffnung des Veranstaltungsforums 2001 verstärkte.

© SZ vom 23.04.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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