Jubiläum:Germeringer Stadtkirche feiert

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Pfarrer einer großen katholischen Kirchengemeinde: Andreas Christian Jaster vor Sankt Johannes Bosco. (Foto: Günther Reger)

Im September 2011 sind die drei katholischen Pfarreien in der Kommune zu einem Verband zusammengelegt worden. Der Jahrestag ist Anlass für einen Festgottesdienst in Sankt Martin

Von Andreas Ostermeier, Germering

Die katholische Stadtkirche Germering feiert am Sonntag ihr fünfjähriges Bestehen. Seit September 2011 sind die drei Pfarreien Sankt Cäcilia, Sankt Martin und Sankt Johannes Bosco in einem Pfarrverband vereinigt. Aus diesem Anlass findet am Sonntag um 10 Uhr ein Festgottesdienst im Pfarrzentrum von Sankt Martin statt. Die Vereinigung der Pfarreien geht auf eine von Kardinal Reinhard Marx verfügte Strukturreform zurück. Mit dieser reagierte das Erzbistum München-Freising auf den anhaltenden Priestermangel. Pfarrer, Kapläne, Diakone oder Pastoralreferenten teilen sich nun die seelsorgerischen sowie die Verwaltungsaufgaben.

So ist es auch in der Stadtkirche Germering. Pfarrer Andreas Christian Jaster wird von einem Team unterstützt. Zu diesem gehören Kaplan Alois Emslander, Diakon Benno Saruba, Gemeindereferentin Barbara Maurus, die Pastoralreferenten Christian Kube und Ludwig Schäfer sowie Josef Weinsteiger und Verwaltungsleiterin Ines Berens. Daneben gebe es auch noch Ehrenamtliche, die "munter und fröhlich" anpackten und mitgestalteten, sagt Jaster und bilanziert nach fünf Jahren Stadtkirche, er sei sehr zufrieden.

Dabei gab es zu Beginn in den Pfarreien große Bedenken, dass die Zusammenlegung zu Pfarrverbänden dem Pfarrer noch mehr Büroarbeit aufhalsen werde und die Seelsorge zu kurz komme. Jaster hält mit seiner Meinung gar nicht hinterm Berg. Auch er habe sich eine Zusammenlegung nicht gewünscht, sagt er. Doch die Kirchenleitung habe auf den Schwund von Priestern reagieren müssen. Freilich würde er bisweilen mehr Zeit haben wollen, um seelsorgerische Arbeit leisten oder sich mit den Vorschlägen engagierter Laien befassen zu können. Doch, weil er viel Unterstützung bekomme, finde er auch Zeit für die Seelsorge.

Die Zunahme an Bürokratie will Jaster zudem nicht allein auf die Einrichtung eines Pfarrverbandes schieben. Jeder, der einen Betrieb führe, wisse, dass die Verwaltungsaufgaben zunähmen, sagt er. Das bringe der gesellschaftliche Wandel mit sich. Als Leiter einer Stadtkirche ist er auch verantwortlich für die zunehmende Zahl von Kindertagesstätten oder Krippen und Kindergartengruppen, für die die Kirche die Trägerschaft übernimmt. Wenn es in einer dieser Einrichtungen beispielsweise eine bauliche Veränderung gibt, so erzählt Jaster, dann wende sich das Ordinariat nicht an den Zuständigen für die Kinderbetreuung im Stadtkirchenteam, sondern eben an ihn.

Auch den Gläubigen mutet die Zusammenlegung Veränderungen zu. Denn der Pfarrer kann nicht überall dabei sein. "Es muss klar sein, dass auch der Diakon tauft", sagt Jaster und fügt an: "Früher war Kirche dort, wo der Pfarrer war. Die Stadtkirche aber hat mehrere Gesichter." Solche Veränderungen zu akzeptieren, falle jedoch manchen Gläubigen schwer.

Am Sonntag feiert die Stadtkirche ihre Gründung vor genau fünf Jahren. Der Festgottesdienst steht unter dem Motto "barmherzig". Weshalb Menschen sich im Alltag nicht von Barmherzigkeit leiten lassen, das ist ein Thema der Messe. In der sollen auch sämtliche Buben und Mädchen aus Schulen und Kindergärten gesegnet werden, heißt es in der Einladung der Stadtkirche zu dem fest. Im Anschluss an die Messe wird im Pfarrzentrum gefeiert. Die Besucher mögen einen Salat oder eine Nachspeise für das Büfett mitbringen.

Festgottesdienst zu fünf Jahren Pfarrverband, Sonntag, 18. September, 10 Uhr, Pfarrzentrum Sankt Martin, Marquartweg 6, Germering.

© SZ vom 16.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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