Jubiläum:Eiserne Liebe

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Herta und Josef Fuchs stoßen im Kreise der Gratulanten auf ihre wirklich eiserne Ehe an. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Herta und Josef Fuchs feiern 65. Hochzeitstag

Von Moritz Glas, Fürstenfeldbruck

Ein geschmücktes Wohnzimmer dürfte kurz nach Weihnachten wohl keine große Besonderheit sein. Wohl aber, wenn unter den weihnachtlich dekorierten Zweigen noch verpackte Geschenke liegen. Die wurden bei den meisten doch schon am Heiligabend ausgepackt oder etwa nicht? Die Geschenke sind auch anders als an Weihnachten üblich nicht nur an eine Person adressiert. Es stehen immer zwei Namen drauf, nämlich Herta und Josef Fuchs.

Sie haben gemeinsam das geschafft, was nicht viele von sich behaupten können. Die beiden Brucker feierten am Dienstag nämlich ihren 65. Hochzeitstag oder - wie dieses besondere Jubiläum einer Partnerschaft auch genannt wird - ihre "Eiserne Hochzeit". Zu diesem Anlass besuchte sie der derzeit amtierende Bürgermeister aus Fürstenfeldbruck, Erich Raff.

Ursprünglich kommen beide aus Schlesien. Kennengelernt haben sie sich aber erst in Fürstenfeldbruck. Dorthin hatte sie das Schicksal verschlagen, nachdem sie aus ihrer Heimat flüchten mussten. Das war in den letzten Kriegstagen. Dabei geriet das Flugzeug von Herta unter Beschuss und musste in Fürstenfeldbruck notlanden. Ihr eigentliches Ziel war Landshut gewesen. Fünf Jahre später lernte sie dann Josef auf dem Fürstenfeldbrucker Volksfest kennen und ein Jahr danach ging sie mit ihm den Bund fürs Leben ein. Im Unglück ihrer Vertreibung fanden die beiden nicht nur eine neue Heimat, sondern auch das Glück ihrer Liebe.

Der 88-Jährige und seine zwei Jahre jüngere Ehefrau leben seitdem in Fürstenfeldbruck. Dort zog Herta ihre drei Kinder auf. Josef konnte nämlich nicht ununterbrochen bei seiner Familie sein. Der gelernte Mauerer war aus beruflichen Gründen für eine große Firma an vielen Punkten der Erde beschäftigt - von Afghanistan bis Moskau. Gleichwohl sorgte er natürlich immer für seine Familie. Das Haus, in dem das Ehepaar noch bis heute wohnt, entstand fast vollständig unter Eigenregie des Maurers.

© SZ vom 28.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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