Gutscheine zählen zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken. Eine aktuelle Umfrage, die vom Handelsverband Deutschland in Auftrag gegeben wurde, bestätigt das. "Wer zu diesem Weihnachtsfest mit einem unbefristeten Gutschein beschenkt wird, kann ihn bis spätestens 31. Dezember 2020 einlösen", erklärt Patrick Kaiser von der Verbraucherzentrale die Rechtslage. Kaiser gibt jeden Montag in der Germeringer Beratungsstelle im Zentrum für Jung und Alt (Zenja) Auskunft. Geschäfte im Landkreis sind beim Einlösen von Gutscheinen in der Regel sehr großzügig.
"Ich habe auch noch einen zehn Jahre alten Gutschein eingelöst", bestätigt Nicola Bräunling von der Puchheimer Buchhandlung gleichen Namens. Ein Kunde habe im vergangenen Jahr einen Gutschein mitgebracht, den er eine Woche nach der Eröffnung im Jahr 2006 erhalten hatte. Das Gutscheingeschäft sei "extrem wichtig", so Bräunling. Besonders auch zu Weihnachten, wenn Firmen, Vereine oder die Stadt Gutscheine verschenken. Bräunling hat sich darauf eingestellt und extra hübsche Gutschein-Schachteln anfertigen lassen. Die Bandbreite reiche von zehn Euro für Kinder bis 20 bis 30 Euro für Erwachsene. Aber es komme auch vor, dass sie einen Gutschein über 150 Euro ausstelle.
Auch Phornnipha Mader im Wittelsbacher Einkaufszentrum in Germering stellt Gutscheine aus. Die gebürtige Thailänderin bietet Thai-Massagen an. Eine 30-Minuten-Massage kosten bei ihr 22 Euro. "Die Gutscheine laufen super", sagt sie. 130 davon hat sie in diesem Jahr schon verkauft. 2016 waren es 170. Mader ist zuversichtlich, diese Anzahl wieder zu erreichen. Ist doch der Thai-Massage-Gutschein ein beliebtes Last-Minute-Geschenk für die Liebste. Auf dem Gutschein steht eine Gültigkeitsdauer von einem Jahr. Mader großzügig: "Ich akzeptiere ihn auch noch nach drei Jahren."
Das ist auch im "Jeans House" an der Olchinger Hauptstraße so. "Taucht einer erst nach drei Jahren auf, lösen wir den auch ein", sagt Albert Pfend, Ehemann der Ladeninhaberin Sandra Pfend-Strobel. Gutscheine würden immer gut gehen und werden schon von zehn Euro an für kleinere Accessoires ausgestellt. "Nach oben geht es unbegrenzt", so Pfend, "die Regel sind so zwischen 100 und 200 Euro." Der Olchinger Gewerbeverband startete vor einigen Jahren die Aktion "Olching-Plus" mit Gutscheinen, die in vielen Geschäften eingelöst werden können. Gibt es trotzdem mal Probleme, ist die Rechtslage maßgebend. "Eine Gültigkeitsdauer von weniger als einem Jahr ist in den meisten Fällen nicht zulässig", sagt Patrick Kaiser von der Verbraucherzentrale. Gerechnet wird ab Ende des Jahres, in dem der Gutschein ausgestellt wurde. Wichtig ist laut Kaiser: "Ein Händler ist nicht dazu verpflichtet, den Betrag bar auszuzahlen."