Germering:Zu heiß fürs Bierzelt

Lesezeit: 2 min

Weniger Besucher, weniger Umsatz: Während sich die Sonnenanbeter über den heißen Sommer freuen, ziehen Veranstalter von Volksfesten eine negative Bilanz.

Petra Fröschl

Mit einem Familientag, vielen Besuchern und Musik der Gruppe Manyana ist am Montag das 58. Volksfest in Unterpfaffenhofen zu Ende gegangen. Festreferent Hans-Joachim Lutz (CSU), die Wirtsfamilie und die Schausteller ziehen allerdings eine durchwachsene Bilanz. "Es war es kein Spitzenvolksfest, aber an einigen Tagen in Ordnung", sagte Lutz. 2011 sei in jedem Fall eine Neuauflage geplant, allerdings soll das Volksfest dann eine Woche später stattfinden. Aus polizeilicher Sicht verlief die Veranstaltung überaus friedlich.

Die Veranstalter von Volksfesten ziehen eine negative Bilanz. Der Grund: die anhaltende Hitze. (Foto: ddp)

"Die Hitze hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht, es war weniger los als im Vorjahr", sagte Nadine Mörz, die Tochter des Festwirts. "An manchen Tagen hatte es 38 Grad, da wollte keiner ins Bierzelt gehen." Die hohen Temperaturen hätten auch dazu geführt, dass weniger Hendl und Schweinsbraten verzehrt wurden. Einige Tage, wie zum Beispiel der letzte Abend oder die Veranstaltungen am Wochenende, seien jedoch in Ordnung gewesen.

Laut Lutz haben alle Beteiligten für 2011 wieder zugesagt. Allerdings soll das Volksfest dann eine Woche später, also von 15. bis 25. Juli, stattfinden. Zum einen trägt man dadurch dem Wunsch des Wirtes Rechnung, eine komplette Terminüberschneidung mit seinem Fest in Waldkraiburg zu vermeiden. "Das war für die Familie bislang eine enorme Mehrbelastung", sagte Nadine Mörz. Zum anderen stünden laut Lutz dann die Chancen besser, wieder ein großes Fahrgeschäft zu bekommen. Heuer sei das nicht gelungen, weil viele Einrichtungen bereits ausgebucht waren oder sich der Betrieb für sie in Germering nicht rechnete.

Weil es im Juli immer recht heiß ist, wäre für Festwirt und Schausteller ein früherer oder späterer Termin besser. "Das Germeringer Volksfest findet jedoch seit fast 60 Jahren traditionell im Juli statt, das kann man nicht einfach von heute auf morgen verschieben", sagte Mörz. Daher müsse man sich Gedanken machen, wie das Programm verbessert werden kann, um mehr Menschen aufs Volksfest zu locken, fordert die Wirtstochter. "Schließlich sollen alle Beteiligten mit einem lachenden Auge herausgehen."

Ein großer Erfolg war das Volksfest jedoch aus polizeilicher Sicht. "Wir sind sehr, sehr zufrieden", sagte Inspektionsleiter Klaus Frank.

Polizei und Stadt hätten ausgezeichnet zusammengearbeitet, das Sicherheitskonzept mit einer eigenen "Volksfest-Streife" habe sich bewährt: Laut Frank waren täglich zwei Beamte, manchmal in zivil, zu Fuß auf dem Gelände unterwegs.

Schlägereien gab es keine, gegen vier alkoholisierte Besucher erließ die Polizei Platzverweise; in einem Fall leistete der Betroffene Widerstand und beleidigte die Beamten. Alkoholkontrollen auf den umliegenden Parkplätzen und Straßen haben laut Frank Wirkung gezeigt: Fälle von Alkohol am Steuer seien nicht zu verzeichnen gewesen.

© SZ vom 21.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: