Germering:Verrückter Professor

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Alfred (links, Martin Huber) und Abronsius (Philipp Kaindl) begeben sich auf Rettungsmission. (Foto: Tobias Königbauer/oh)

Gelungene Theateraufführung am Max-Born-Gymnasium

"Wenn der Professor Notizen schreibt, dann ist er für die Welt gestorben.", seufzt der Assistent des Gelehrten schon früh am Abend. Es ist Winter, er sucht schon lange nach seinem Chef, der sich irgendwohin abgesetzt hat. Als er ihn schließlich findet, ist sein eingangs erwähnter Satz beinahe grausame Wirklichkeit geworden: Völlig in seine Studien versunken, ist der Professor zum Eisklotz erstarrt. Zum Glück liegt jedoch ein Gasthaus in der Nähe: Hier kann der Eingefrorene wieder aufgetaut werden. Knacksend bricht das Eis in den Gelenken und Leben kehrt in den Körper zurück. Doch kaum ist dieses Abenteuer überstanden, wird klar, dass das Gasthaus unter dem Einfluss eines Vampirs steht.

Es ist der Abend der Premiere des neuen Schultheaterstücks am Max-Born-Gymnasium in Germering. "Entschuldigen Sie, Ihre Zähne sind in meinem Hals!" heißt es. Angelehnt ist das Stück an das populäre Musical "Tanz der Vampire". Im Gegensatz zu diesem singen die Schauspieler in Germering ihren Text jedoch nicht, sondern sprechen ihn. Das tut dem Erfolg jedoch keinen Abbruch: Der Zuschauerraum ist voll. Geboten wird eine sehr unterhaltsame Aufführung voller schräger Charaktere. Da ist etwa Alfred, der einfältige Assistent des Professors Abronsius. Er verliebt sich unsterblich in Sarah, die Tochter des Gastwirts, und lässt sich auch von deren seltsamen Allüren nicht abschrecken. Abronsius selbst ist gleichzeitig tatkräftig und weltfremd. Der Vampir Graf von Krolock bleibt bei aller Charakterkälte fast immer sehr zuvorkommend.

Nach mehreren fehlgeschlagenen romantischen Annäherungsversuchen von Alfred an Sarah erliegt diese dem Zauber des Vampirs und folgt diesem auf sein Schloss. Professor Abronsius und Alfred brechen zur Rettung auf. In der Wohnstätte des Grafen kommt es dann zu vielen lustigen Zwischenszenen. So diskutieren die Feinde Krolock und Abronsius angeregt über Fledermäuse, woraufhin der Professor vorschlägt, in Zukunft im gräflichen Schloss zu arbeiten. Alfred ist immer noch in Sarah verliebt, diese will jedoch weiterhin nichts von ihm wissen. Beim großen Vampirball bietet sich schließlich die Gelegenheit, Sarah zu befreien.

Alle Schauspieler sind voller Energie bei der Sache. Viele von ihnen sind schon seit vielen Jahren beim Schultheater des Max-Born-Gymnasiums dabei. So etwa Fiona Fischer aus der Q11. Sie spielt Sarah und beteiligt sich seit der sechsten Klasse bei den verschiedenen Aufführungen. Mit besonderen Schwierigkeiten beim Proben hatte Martin Huber, der Schauspieler des Alfred, zu kämpfen: "Es war teilweise ganz schön schwierig, sich so dämlich zu stellen.", erzählt er schmunzelnd. Philipp Kaindl alias Professor Abronsius benötigte indes musste für jeden Aufritt 45 Minuten in der Maske verbringen.

Doch die Schauspieler sind nicht die einzigen, die zum Gelingen des Abends beitragen. So unterstützen 60 Tänzerinnen die Handlung. Zusätzlich gibt es eine Live-Band, Teams für Requisite und Technik. Insgesamt sind etwa 130 Schüler an der Aufführung unter der Leitung von Lehrerin Christiane Adeli beteiligt. Professionelle Unterstützung erhielten sie dieses Jahr zusätzlich von Georg Nemec, der Beleuchtungsmeister am Deutschen Theater ist. Bei den Zuschauern am Premierenabend kam die Aufführung bestens an.

Das Stück ist noch an diesem Donnerstag zu sehen. Beginn ist um 19 Uhr, Karten für fünf Euro gibt es an der Abendkasse.

© SZ vom 23.02.2017 / CKAI - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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