Germering:Verkehrschaos vor dem Unterricht

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Engpass: Kurz vor Unterrichtsbeginn halten oftmals so viele Autos vor der Grundschule in der Kleinfeldstraße in Germering (links), dass Gehwege und auch die Bushaltestelle zugeparkt sind. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Weil allmorgendlich zu viele Kinder in die Germeringer Schule an der Kleinfeldstraße kutschiert werden, ergeben sich dort gefährliche Situationen. Elternbeirat und Rektorat wünschen sich, dass die Schüler zu Fuß kommen

Von Andreas Ostermeier, Germering

Morgens, vor acht Uhr, wird die Straße vor der Kleinfeldschule in Germering zur Kurzparkzone. Autos halten mit laufenden Motoren mitten auf der Fahrbahn, Türen und Kofferraumklappe öffnen sich, Kinder steigen aus und holen ihre Schultaschen aus dem Auto, ehe dieses weiterfährt und dem nächsten Platz macht. Zudem sind sämtliche Stellplätze, auch vor dem Hort und dem Spielzeugladen auf der gegenüber liegenden Straßenseite, zugeparkt. Außerdem wird die Kleinfeldstraße auch von zahlreichen Autofahrern aus dem Westen von Germering genutzt, die nicht zur Grundschule in der Kleinfeldstraße wollen, sondern möglichst schnell zum Kleinen Stachus. Sie reagieren auf die stehenden Wagen mit Hupen oder riskantem Vorbeifahren.

Solche und ähnliche Szenen möchten Schulleitung und Elternbeirat gerne vermeiden. Sie appellieren deshalb an die Eltern, ihre Kinder zu Fuß oder mit dem Radl zur Schule zu schicken. Doch die Appelle, beispielsweise im ersten Elternbrief, bewirkten bislang wenig. Insbesondere in den zurückliegenden Wochen, in denen es morgens oft sehr kalt war, beförderten viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto vors Schulhaus.

Dieses Verhalten verursacht aber nicht nur morgendliche Staus vor der Schule, sondern bringt auch gefährliche Situationen mit sich. Julia Vanneman vom Elternbeirat hat selbst schon erlebt, dass ihr ein Autofahrer fast über den Fuß gefahren ist, als er auf dem Gehweg anhielt, um ein Schulkind aussteigen zu lassen. Zusätzlich, so sagt Vanneman, die für die Pressearbeit des Elternbeirats zuständig ist, vermittle die allmorgendliche Verkehrssituation vor der Schule den Kindern ein Gefühl der Hektik. Würden die Schüler sich morgens bewegen, kämen sie stattdessen ruhig und konzentriert zum Unterricht.

Andreas Ruch, Sprecher der Polizei in Germering, unterstützt den Appell von Schule und Elternbeirat. Polizeilich sei das Problem nur schwer in den Griff zu kriegen, sagt er. Stünde jeden Morgen ein Polizist vor der Schule, dann würden sich die Autofahrer zwar an die Regeln halten, und beispielsweise nicht in zweiter Reihe oder mitten auf der Fahrbahn anhalten, ist er sicher. Doch eine derartige Präsenz könne die Polizei mangels Personal nicht leisten. Zumal anhaltende Autos, riskante Wendemanöver oder unübersichtliches Vorbeifahren nicht nur vor der Kleinfeldschule vorkommen. Auch vor der Kirchenschule, um ein anderes Beispiel zu nennen, geht es laut Ruch jeden Morgen ähnlich zu. Auch von dort höre er Klagen von Eltern über das Verkehrschaos vor Unterrichtsbeginn. Die Situation vor der Kleinfeldschule ist seinen Worten nach nur deshalb noch schlimmer, weil diese Straße als direkte Zufahrt zum Kleinen Stachus, der Verbindung von Kleinfeld-, Otto-Wagner-, Planegger, Hart- und Unteren Bahnhofstraße, täglich von noch mehr Autos befahren wird als die Kirchenstraße, die vor der Schule endet.

Das Grundproblem ist, so sagt es Ruch, dass Eltern ihren Kindern den Schulweg nicht zumuten möchten. Der Elternbeirat der Kleinfeldstraße will die Eltern genau dazu ermutigen: Damit der allmorgendliche Autoverkehr vor der Schule weniger wird und die Kinder sich bewegen, ehe sie im Unterricht wieder sitzen und ruhig sein sollen.

© SZ vom 14.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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