Germering:Über die Ziellinie

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Mehr Stauraum: Den Anbau an das Vereinsheim nutzen Sportler und Wirt gemeinsam. (Foto: Günther Reger)

TSV Unterpfaffenhofen feiert Ende der Bauarbeiten

Von Andreas Ostermeier, Germering

Der Vorstand des TSV Unterpfaffenhofen-Germering (TSV UG) gleicht momentan einem Marathonläufer, der ins Ziel gekommen ist. Seine Mitglieder sind glücklich und erschöpft. Sie haben eine lange Distanz mit Erfolg zurückgelegt, allerdings waren sie nicht sportlich als Langläufer unterwegs, sondern als langjährige Bauherren. Nach fast drei Jahren sind Sanierung und Erweiterung des Vereinsheims in der Alfons-Baumann-Straße fertig gestellt. Vor wenigen Tagen habe die Architektin bei der Stadt angerufen und "Vollzug gemeldet", berichtet Wilfried Kaiser, Zweiter Vorsitzender des Turn- und Sportvereins. Damit ist für Vorstand und Mitglieder des Vereins eine Zeit des Improvisierens zu Ende gegangen, denn die Sanierungsarbeiten verwandelten das Vereinsheim in eine Baustelle.

Startschuss des Marathonlaufs war eine Hiobsbotschaft, die den Vorstand erreichte. Eine Kontrolle durch die Stadt hatte ergeben, dass vor allem der Brandschutz im Haus an der Baumann-Straße gründlich überholt werden musste. Kaiser berichtet von dem Schock, den diese Nachricht auslöste. Im ersten Moment waren die Vorstandsmitglieder völlig ratlos, wie es mit dem Sportgebäude, das dem TSV gehört, weitergehen soll. Denn es standen nicht nur immense Kosten im Raum, sondern die Verantwortlichen wussten auch nicht, ob der Sportbetrieb während der Sanierung aufrecht erhalten werden konnte. Rat fanden sie bei der Gilchinger Architektin Elisabeth Stürzer, der Kaiser bei einem kleinen Empfang anlässlich des Abschlusses aller Arbeiten deshalb dankte.

Etwa eine Million Euro kosten Sanierung und Erweiterung den Sportverein. Rechnen darf er mit einem Zuschuss von 130 000 Euro von der Stadt. Die Kasse, die vor Jahren gut gefüllt war, sei ziemlich geleert, sagt Kaiser. Für das Geld hat der TSV einen modernen Brandschutz erhalten. Zu dem gehört auch eine Meldeanlage für das gesamte Haus. Neu ist zudem eine Sicherheitsbeleuchtung. Mehr als 70 der 106 Türen im Gebäude wurden ausgewechselt, weil sie den aktuellen Standards nicht mehr entsprachen. Und weil die Bauleute schon da waren, löste der Verein auch gleich noch Platzprobleme durch zwei Anbauten. Als das TSV-Heim im Jahr 1992 bezogen wurde, sagt Kaiser, habe der Verein 2500 Mitglieder gehabt. Heute hat er 5700. Vor allem an Stauraum für Sportgeräte und Turnmatten fehlte es schon lange. Diesen Zweck erfüllt nun ein Anbau an die Turnhalle. Etwa 45 Meter ist er groß. Ein zweiter, ähnlich großer Raum ist nahe dem Haupteingang angebaut worden. Er bietet ebenfalls Stauraum für Sportutensilien, wird aber auch vom Wirt des Stüberls genutzt. Kaiser sagt, er habe vor drei Jahren nur wenig Ahnung von Brandschutz gehabt. Nun, am Ende des Baumarathons, ist er wohl als Profi auf diesem Gebiet ins Ziel gelaufen.

© SZ vom 07.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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