Germering:Tierische Namen und ein schützender Baum

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Brot und Salz überbringen Kinder Leiterin Claudia Bähnsch zum Einzug in das neue Gebäude der ältesten Germeringer Kita. (Foto: Günther Reger)

Mit einer anrührenden Einweihungsfeier geht der Neubau der ältesten Germeringer Kindertagesstätte offiziell in Betrieb. 140 Buben und Mädchen werden nun dort betreut

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Kindergartenleiterin Claudia Bähnsch und ihr Team haben den Beginn der offiziellen Einweihung der neu gebauten Kindertagesstätte Kleiner Muck rührend organisiert. Hintereinander marschieren die Kinder der fünf Kita-Gruppen zur Feier in den Garten der Einrichtung am Germeringer Volksfestplatz ein. Vorneweg läuft ein Kind, das das Schild der Tigergruppe hochhält, dahinter kommen die Papageien, die Wale und die Schildkröten. Alle Kinder haben Tücher zum Winken in der Hand. Genauso staunend wie ergriffen stehen die Eltern von den Bierbänken auf, zücken ihre Handys und filmen offenbar allumfassend ihre Kleinen und die Szenerie. Zum Schluss überbringen Lara, Luka, Tobias und Karin der Kita-Chefin zur Einweihung des Hauses Brot und Salz.

Bereits 2014 war der Spatenstich für den Neubau erfolgt. Der "Kleine Muck" musste während der Bauzeit in eine Containeranlage an der Kreuzlinger Straße ausgelagert werden. Schon im Februar dieses Jahres zog die Kita wieder an ihren alten Platz in ein nagelneues Gebäude. Eike Höppner, SPD-Stadträtin und seit 20 Jahren Kindergartenreferentin im Stadtrat, erinnerte sich in ihre Ansprache an die Zeit vor 31 Jahren, als ihre Tochter noch in den Kleinen Muck ging. Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) wusste um den gängigen Satz im damaligen Unterpfaffenhofen: "Ich kenne dich, wir waren zusammen im Kleinen Muck." Dort wären viele erste Freundschaften geschlossen worden. Haas gab einen kurzen historischen Abriss über den ersten Kindergarten in der Stadt. 1954 erstmals gebaut und danach mehrmals umgebaut und erweitert, wurde der erste Neubau 1972 errichtet. Jetzt steht am gleichen Platz der zweite Neubau, der 5,1 Millionen Euro gekostet hat.

Auch für den Münchner Architekt Peter Pongratz war die Einweihung ein denkwürdiger Tag. "Ich bin verliebt in den Bau", gestand Pongratz ein, der den Ausschreibungswettbewerb gewonnen hatte. Besonders stolz war der Architekt darauf, dass die riesengroße Kastanie weiterhin im Garten steht und um diesen Baum herumgebaut wurde. "Dazu haben wir sogar ein Baumschutzfachmann mit einem Gutachten hinzugezogen", erklärte Pongratz.

Nach den Festreden nahmen die Kinder wieder ihren großzügigen Garten mit den vielen Spielgeräten in Besitz. Die Eltern bedienten sich am reichlich gefüllten Büffet mit stark internationalem Flair. Etwa 140 Kinder besuchen die städtische Kita. Wie zuvor sind es fünf Kindergartengruppen, die der Kleine Muck betreut. Hinzugekommen ist noch eine Krippengruppe. Auch die Räume mit einem großen Foyer und einem Turnsaal daneben sowie Kreativ- und Therapieräume im ersten Stockwerk, bieten allen Beteiligten beste Voraussetzungen sich wohlzufühlen. Etwa 130 Mittagessen werden in der eigenen Küche von einem Koch und einer Helferin zubereitet. "Das ist alles wunderbar", meinte dann auch Erzieherin Karola Ehrlinger. Sie ist seit 25 Jahren im Kleinen Muck tätig und würde den Beruf wieder ergreifen.

25 Mitarbeiterinnen hat die Kita: darunter Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen und eine Bewegungspädagogin. Sie arbeiten im Kleinen Muck unter der Regie von Claudia Bähnsch. Sie selbst kam 1991 in die Kita, seit 20 Jahren leitet sie die Einrichtung. "Klara geht jeden Tag gerne hierher", bestätigt Thoralf Wolfenstetter, Vater seiner fünfjährigen Tochter. Er zeigte sich beeindruckt, was für ein bemerkenswertes Gebäude errichtet wurde. Besonders lobte der Vater, dass alle Beteiligten auch noch notwendige Änderungen in den Gruppenräumen, etwa die Nachrüstung mit Schallschutzmaßnahmen, vorgenommen haben. Eike Höppner hatte die zusätzlichen Kosten den Kollegen im Stadtrat überzeugend schmackhaft gemacht.

© SZ vom 16.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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