Germering:Mühe in der Mittelstufe

Mysterium Mathematik: Der Umgang mit Zahlen stellt viele Leute vor ernsthafte Schwierigkeiten. (Foto: Axel Heimken/dpa)

Mathematiklehrerin Isabelle Jellen klagt über fehlende Lernbereitschaft

Von Marius Scheffelt, Fürstenfeldbruck

Die größten Probleme in Mathematik haben ihre Schüler direkt nach dem Übertritt aufs Gymnasium und in der Mittelstufe, sagt Isabelle Jellen, Fachbetreuerin für Mathematik vom Max-Born Gymnasium in Germering. Nach ihren Erfahrungen haben viele Schüler Schwierigkeiten zu verstehen, was überhaupt gelernt werden kann und wie zu üben ist. In Mathematik sei, wie in den Sprachen, nicht nur das Verstehen des Lernstoffs wichtig, sondern genauso das regelmäßige Üben. Deswegen liege die Verantwortung auch bei den Schülern, sagt Jellen. Denn sie müssen bereit sein, genug zu üben und die notwendige Zeit zu investieren.

Möglichkeiten zur Selbsthilfe gibt es laut der Mathematiklehrerin viele, gerade im Internet. Besonders die älteren Schüler arbeiten oftmals mit Erklärvideos auf Youtube. Zudem stellen diverse Websites Übungsmaterialien zur Verfügung, und auf den Homepages der Schulen finden sich alte Schulaufgaben, die zum Durchrechnen heruntergeladen werden können. Jellen selbst versucht, die Schüler selbst quasi als Lehrer einzustellen, die sich gegenseitig Aufgaben erklären. Auf diese Weise müssten sie den Stoff wirklich durchdringen und verstehen. Unterstützung durch externe Nachhilfe sieht sie eher skeptisch. Zwar könne es phasenweise hilfreich sein, diese Angebote zu nutzen, um beispielsweise nach einer Krankheit den verpassten Stoff nachzuholen. Langfristig sieht Jellen aber das Risiko, dass sich Schüler in ein "unnötiges Abhängigkeitsverhältnis" begeben könnten.

© SZ vom 23.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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