Germering:Kreis wirbt für FOS in Germering

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Schüler, die sich für Fürstenfeldbruck eingeschrieben haben, sollen an neue Fachoberschule wechseln

Von Heike A. Batzer, Germering

Der Landkreis möchte mehr Schüler für die neue Fachoberschule (FOS) in Germering gewinnen, als sich bis dato dafür angemeldet haben. "Wir haben ein Interesse daran, möglichst viele Schüler nach Germering zu bringen - als Entlastung für Fürstenfeldbruck", sagte der in der Kreisverwaltung zuständige Referatsleiter Günter Sigl in der jüngsten Sitzung des Kreiskulturausschusses den Kreisräten. Die neue FOS soll im Herbst ihren Betrieb aufnehmen.

Genaue Anmeldezahlen für das neue Schuljahr wurden noch nicht veröffentlicht. Sie würden derzeit vom Kultusministerium und vom Ministerialbeauftragten ausgewertet, hieß es von Seiten der Kreisverwaltung. Die Einschreibung für das neue Schuljahr endete Mitte März. Erstmals konnten sich potenzielle Fachoberschüler auch für den Standort Germering anmelden, wo im Herbst auf dem Campus von Carl-Spitzweg-Gymnasium und Realschule Unterpfaffenhofen eine neue FOS eingerichtet werden soll. Der Landkreis rechnet zum Start mit fünf bis sieben Klassen. Angeboten werden dort die Fachrichtungen Wirtschaft/Verwaltung und Sozialwesen, nicht aber Technik und Gesundheit, die es zusätzlich zu den anderen beiden Zweigen an der Fachoberschule in Fürstenfeldbruck gibt. Zwei Klassen pro Fachrichtung sind die Mindestvoraussetzung, dass die Schule in Germering eingerichtet werden kann. Endgültig genehmigt ist sie erst mit Unterschrift des Kultusministers. Damit die Schule schließlich als selbständige Einrichtung geführt werden kann, ist eine Mindestgröße von 400 bis 500 Schülern notwendig.

Sigl hofft, dass nicht nur zwei, sondern drei Klassen pro Zweig zustande kommen. Geplant ist zudem eine Vorklasse in Germering, die vorwiegend Schülern, die ihre Mittlere Reife am M-Zweig der Mittelschulen abgelegt haben, den Übergang an die FOS erleichtern soll. Der Landkreis möchte nun noch weitere Schüler, die in Germering wohnen, sich aber für die Brucker FOS eingeschrieben haben, dafür gewinnen, sich für die neue Germeringer Fachoberschule zu entscheiden.

Der Entscheidung für eine FOS in Germering war vor Monaten zunächst ein Standortstreit im Kreistag vorausgegangen, weil sich auch Eichenau und insbesondere die Stadt Olching um die Schule bemüht hatten. Konsens freilich war, dass der Landkreis eine zweite FOS braucht, weil die Fach- und Berufsoberschule in Fürstenfeldbruck trotz eines erst im Jahr 2014 in Betrieb genommenen Anbaus mit mehr als 1400 Schülern völlig überlaufen ist. Die FOS umfasst die Jahrgangsstufen elf und zwölf und führt dann zum Fachabitur. Über ein 13. Schuljahr kann dort auch das allgemeine Abitur abgelegt werden. Sie ist in den vergangenen Jahren als Alternative auf dem Weg zur Hochschulreife immer beliebter geworden.

Im ersten Schuljahr sollen die FOS-Schüler in Germering in einem vom Carl-Spitzweg-Gymnasium nicht mehr benötigten Pavillon unterkommen. Mit dessen Umbau wurde bereits begonnen, insbesondere müssen auch Räume für Schulverwaltung und Lehrkräfte eingerichtet werden. Wie es dann im zweiten Schuljahr 2018/2019 weitergehen wird, ist noch nicht im Detail geklärt. Der Landkreis möchte gerne eine Containeranlage in unmittelbarer Nähe bauen, die Grundstücksverhandlungen dazu laufen.

Noch nicht aufgegeben hat der Landkreis Fürstenfeldbruck sein Vorhaben, die Nachbarlandkreise Starnberg oder München, aus denen viele Schüler die Fürstenfeldbrucker FOS besuchen, zur Kooperation zu bewegen, um einen Neubau errichten zu können. Derzeit werden konkrete Vorschläge für eine mögliche Beteiligung der Landkreises Starnberg erarbeitet, mit denen sich dann die politischen Gremien in Starnberg befassen sollen. Anhand einer einwohnergestützten Prognose soll der Bedarf an FOS-Plätzen für Schüler aus dem Landkreis Starnberg abgeschätzt werden. Kommende Woche findet ein ähnliches Treffen mit Vertretern des Landkreises München statt.

© SZ vom 27.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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