Die katholische Stadtkirche lädt aus Anlass des 80. Jahrestages der Einweihung der Mariensäule an der Augsburger Straße zu einer kleinen Feier. Die Feier findet am Mittwoch, 27. Dezember, statt, etwas mehr als 80 Jahre nach der Weihe. Diese geschah an Heiligabend 1937. Nach der Christmette, so heißt es in dem Buch "Germeringer Kirchengeschichten" von Irmgard Langewiesche, sei die Mariensäule bei Fackelschein eingeweiht worden. Die Errichtung der Säule war Auftrag einer Stiftung durch den Gastwirt Johann Baptist Huber. Dieser starb 1927. In seinem Testament vermachte er dem Krieger- und Veteranenverein 10 000 Reichsmark, die für eine Mariensäule verwendet werden sollten. Als Ort für die Stele hatte Huber ein Grundstück gegenüber seinem Haus ausgesucht. Allerdings gehörte ihm dieser Grund nicht, er musste erst erworben werden.
Bis zur Aufstellung der Säule vergingen allerdings zehn Jahre, wohl auch deshalb, weil der örtliche Nazi-Verband Geld für eine Zustimmung haben wollte. Unter Bezug auf einen Text über die Entstehungsgeschichte der Mariensäule von Lukas Stefani schreibt Langewiesche, dass Kreis- und Ortsverband der NSDAP dafür 3000 Reichsmark erhielten. An Weihnachten 1937 konnte die Mariensäule auf einem Areal aufgestellt werden, das gegenüber dem heutigen Hotel Mayer liegt. Die Stele, auf der eine Mutter Gottes steht, das Jesuskind im Arm, wurde von Georg Mattes, Bildhauer und Professor an der Münchner Kunstakademie, geschaffen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Säule als Eigentum des Veteranenvereins von den Amerikanern beschlagnahmt. 1957 ging sie in das Eigentum der Pfarrei Sankt Martin über. Am Fuß der Säule sind zwei Engel zu sehen, die einen Schriftzug halten. Auf diesem wird die Gottesmutter auf Latein gebeten, sich für das Vaterland einzusetzen.
Feier zu 80 Jahre Mariensäule, Dankgottesdienst in der alten Dorfkirche Sankt Martin, Mittwoch, 27. Dezember, 18 Uhr