Germering:Die Vorbereitung zählt

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Beim Stadtlauf sind am Sonntag wieder zehn Kilometer zu bewältigen

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Zehn Kilometer sind für einen Dauerläufer eine ordentlich lange Strecke. Beim Germeringer Stadtlauf müssen die etwa 400 Läufer am Sonntag eine Runde durch die Große Kreisstadt absolvieren. Start ist im Stadion am Hallenbad, fünf Kilometer sind kurz vor dem Freibad zurückgelegt und dann geht es ab Kilometer acht über die elend lange Kirchenstraße, die so manchem Läufer mental den Rest gibt, zurück zum Stadion. Wie teilt man sich diese zehn Kilometer am besten ein, dass man im Ziel nicht einem Kollaps nahe ist?

Grundsätzlich wäre es günstig, wenn sich die Teilnehmer mit mindestens zweimaligem Lauftraining pro Woche auf einen solchen Volkslauf vorbereiten. Wer zweimal pro Woche eine Stunde am Stück läuft, hat keine große Mühe, die 10-Kilometer-Runde, die der SV Germering jetzt bereits im 21. Jahr organisiert, zu überstehen. Trotzdem gibt es bei der Laufgestaltung immer wieder einige Tücken, die es zu beachten gilt. Schon beim Start geht es los. Die ersten 500 Meter des Laufes werden im Stadion gelaufen. Da die Favoriten dort bereits von Anfang an ein höllisches Tempo vorlegen, neigt der Rest der Meute gerne dazu, zu überdrehen. Auch Alt-OB Peter Braun musste Anfang der Zweitausenderjahre bei seiner Laufpremiere seinem Anfangstempo Tribut zollen und kehrte schon nach 900 Metern atemlos und aufgebend ins Stadion zurück. Besser vorbereitet gelang Braun in der Altersklasse 60 später ein fabelhafter "Bürgermeister-Rekord" von 48 Minuten über die 10-Kilometer-Strecke, der seinen jungen Nachfolger offenbar immer noch derartig schockiert, dass er erst gar nicht zum Stadtlauf antritt.

Braun schaffte es beim zweiten oder dritten Versuch, ein gleichmäßiges Tempo zu laufen. Das ist das Geheimnis jedes Langstreckenlaufs. Zugegeben: Die Verführung, zu schnell los zu laufen, ist groß, weil sich jeder Läufer anfangs gut und frisch fühlt. Der us-amerikanische Lauf-Guru James Fixx, der ein Buch über das Dauerlaufen geschrieben hat, empfahl folgende Renngestaltung über zehn Kilometer. Der erste Kilometer sollte immer der zweitschnellste sein und das Rennen so eingeteilt werden, dass der letzte Kilometer der schnellste ist. Beim Germeringer Stadtlauf beginnt der letzte Kilometer an der Kirchenschule. Geht es nach der Empfehlung von Fixx, sollte jeder Starter bis dahin noch über Energiereserven verfügen.

Fixx behandelt in seinem Buch auch die passende Kleidung beim Laufen. Gerade bei Laufanfängern ist immer wieder zu beobachten, dass sie sich viel zu warm anziehen und häufig mit um den Körper geknoteten Jacken und Pullovern ins Ziel kommen. In acht von zehn Fällen herrscht am Tag des Germeringer Stadtlaufes warmes Herbstwetter mit Sonnenschein. Fixx war sehr wetterbeständig und zog erst ab minus sieben Grad Celsius beim Laufen eine lange Hose an. Das muss nicht unbedingt der Maßstab sein, aber alles spricht dafür zum Stadtlauf nur mit kurzer Hose und T-Shirt anzutreten. Spätestens nach einem Laufkilometer ist der Körper ausreichend aufgewärmt und es kommt nicht zum Hitzestau.

21. Germeringer Stadtlauf, Start im Stadion am Hallenbad: Sonntag von 11.30 an mit Kinder- und Juniorlauf; 10-Kilometer-Start: 14 Uhr.

© SZ vom 21.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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