Germering:Die Stadt plant selbst

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Unternehmer muss Umbau von Tennishallen aufschieben

Von Andreas Ostermeier, Germering

Das Freizeit-Tenniscenter (FTG) wird Ende April geschlossen. Inhaber Georg Meyerhöfer reagiert damit auf das sinkende Interesse an diesem Sport. Die Hallen an der Schmiedstraße möchte er künftig anders nutzen, als Tagungsräume und als Lager. Meyerhöfers Pläne müssen aber auf Umsetzung warten, denn nun hat die Stadt eingegriffen. Sie hat eine Veränderungssperre erlassen, weil sie selbst planen möchte. Für den Besitzer des Tenniszentrums heißt das, dass er in der nächsten Zeit auf dem Gelände baulich nichts verändern darf.

Meyerhöfer versteht das Eingreifen der Stadt nicht. Er habe seinen Antrag bereits im September eingereicht und auch ein Brandschutzgutachten anfertigen lassen, wie es die Rathausverwaltung verlangt habe. Überdies versichert er, keine "Eventhalle" einrichten zu wollen, wie dies in der Tagesordnung der jüngsten Stadtratssitzung geheißen hat. Meyerhöfer möchte eine der beiden Hallen für Tagungen vermieten. Auch die eine oder andere Hochzeit könnte dort stattfinden, sagt er. Aber er habe nicht vor, regelmäßig Veranstaltungen mit vielen Besuchern auszurichten. Seinen Worten nach sollen keine Partys und keine Disco dort stattfinden.

Auch für die zweite Halle plant der Besitzer des Tenniszentrums keine Veranstaltungen mit viel Publikumsverkehr. So stellt er sich die Einrichtung eines Teppichlagers für den Online-Handel vor. Höchstens zehn Prozent der Ware würde im direkten Verkauf abgegeben, sagt er. Um den Nachbarn die Befürchtungen vor zu viel Lärm und Verkehr zu nehmen, möchte er einen Parkplatz mit Zufahrt zur Augsburger Straße schaffen. Dann müssten Kunden und Tagungsbesucher nicht durch die Schmiedstraße fahren. Seine Pläne will er den Anwohnern an diesem Sonntag vorstellen. Deshalb lädt Meyerhöfer die Anwohner der Schmiedstraße und des Hochrainwegs um 11 Uhr zu einem Weißwurst-Frühstück ins Freizeit-Tenniscenter ein. Die Idee dazu ist entstanden, weil zu der jüngsten Stadtratssitzung recht viele Anwohner erschienen sind. Wohl weil sie Bedenken gegen sein Vorhaben hegten, sagt Meyerhöfer. Solche Bedenken will er ausräumen.

Was die Planungen des Tenniscenters angeht, verweist Stadtbaumeister Jürgen Thum auf die Rahmenplanung aus dem Jahr 2010 für das Gebiet beiderseits der Augsburger Straße zwischen Hochrainweg und B 2. Östlich der Augsburger Straße ist ein Handwerkerhof entstanden, einige Gebäude sind bereits fertig, andere noch in Bau. Nun ist die westliche Seite der Augsburger Straße an der Reihe. Im südlichen Teil des Gebiets zwischen Hochrainweg und B 2 möchte die Stadt Wohnungsbau entwickeln. Über den nördlichen müsse man sich noch Gedanken machen, sagt Thum. Laut Stadtratsbeschluss wird dort eine gewerbliche Nutzung angestrebt. Zu dieser Nutzung könnten auch Meyerhöfers Pläne passen. Umsetzen kann er sie jedoch vorerst nicht. Seinen Antrag auf eine Nutzungsänderung für das Tennisareal haben die Germeringer Stadträte zurückgestellt, bis sie sich im Klaren über ihre Vorstellungen sind.

© SZ vom 22.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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