Germering:Demofahrt der Lastenräder

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Beim Stadtfest zeigt der Fahrradklub Alternativen zum Auto

Von Ariane Lindenbach, Germering

24 Stundenkilometer: das ist die Durchschnittsgeschwindigkeit, mit der man sich nach einer aktuellen britischen Studie im Auto durch Berlin bewegt. Die Hauptstadt landet bei dem Negativ-Ranking auf Platz zwei, gleich hinter dem Dauersorgenkind London. München kommt da mit 32 Stundenkilometern und Platz elf noch überraschend gut weg. Aber beim Lesen wird rasch klar, dass man mit den Autos in Städten mehr steht als fährt. Eine Alternative zum Auto als urbanes Fortebewegungsmittel ist nach Ansicht von Hartwig Hammerschmidt das Rad, insbesondere das Lastenfahrrad, da es viel transportieren kann. Beim Stadtfest in Germering an diesem Wochenende will der Sprecher der lokalen ADFC-Grippe deshalb mit einem Konvoi dieser Transportfahrräder durch die Stadt eindrucksvoll beweisen, dass man auch ohne Auto mobil sein kann.

"Wir wollen einfach demonstrieren, dass man kein Auto haben muss, um in der Stadt Lasten zu transportieren", deshalb würden einige der Teilnehmer auch ihre Kinder als lebendige und anschauliche "Fracht" mitnehmen, erklärt Hartwig. Er rechnet mit zehn Teilnehmern. Jeder, der ein Lastenfahrrad besitzt - oder auch ein Rad mit Anhänger - ist eingeladen, mitzuradeln. Alexa Zierl vom Energiewendeverein Ziel 21 habe sich angekündigt, wegen eines gleichzeitigen Termins in Gröbenzell sei aber noch unklar, ob sie es tatsächlich schaffe. Als "unsere Galionsfigur" bezeichnet Hammerschmidt den Gymnasiallehrer Christoph Habicht. Der lebte lange in Kopenhagen und gewöhnte sich dort an, alles mit dem Fahrrad zu erledigen. Die dänische Hauptstadt gilt als die Fahrradhauptstadt überhaupt.

Mit einem Radanhänger wird 2016 Equipment für den Stand des Vereins Ziel 21 nach Fürstenfeld gebracht. (Foto: oh)

Die ein bis zwei Stunden dauernde Tour führt über den Pappelpark und den Garten der Begegnung im Seniorenheim Curanum bis zur Streuobstwiese beim Germeringer See. "Ich wollte diese drei Naturziele anfahren, um zu zeigen, was alles verloren gehen kann", sagt der ADFC-Sprecher mit Blick auf das durchs Radeln gesparte CO₂. Denn mit dem Fahrrad kommt man nicht nur in Städten besser voran, es schont noch dazu die Umwelt und macht den eigenen Körper fit.

Wissenswertes über und Hilfreiches für das Radfahren wird es an diesem Wochenende auch beim ADFC-Stand vor der Stadthalle geben, wo mehrere Vereine und Gruppierungen beim Stadtfest ihre Angebote präsentieren. Am ADFC-Stand kann man unter anderem sein Fahrrad kostenlos codieren lassen, günstig gelbe Warnwesten erwerben oder Schilder mit der Aufschrift "Gib Radlern 1,5 Meter!", die am Radkorb befestigt werden können, erwerben. Bei einem Quiz zu den aktuellen Verkehrsregeln gibt es diverse Preise zu gewinnen, und am Sonntag, 16. Juli, startet zwischen 13 und 15 Uhr die Fahrrad-Rallye in den Südwesten Germerings; die Teilnehmer müssen Geschicklichkeit beweisen und etwas Ehrgeiz haben.

Stadtfest Germering , Freitag bis Sonntag, 14. bis 16. Juli, vor der Stadthalle Germering. Konvoi der Lastenfahrräder , Samstag, 15 Uhr.

© SZ vom 14.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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