Germering:Café in der Cordobar

Treffpunkt der Germeringer Jugend: Künftig soll es in der Cordobar einmal im Monat ein Jugendcafé geben. (Foto: Johannes Simon)

Germeringer Jugendrat bereitet neues Angebot vor

Von Politikverdrossenheit ist hier nichts zu spüren: Elf Jugendliche sitzen in einem Raum, sie debattieren ernsthaft. Sie sind ganz in ihre Sache vertieft - mit gutem Grund: Denn sie sind die Repräsentanten der Germeringer Jugend: der Jugendrat. "Inzwischen tagt der Rat alle zwei Wochen", erzählt Erwin Zißelsberger, Mitarbeiter bei der Germeringer Jugendbegegnungsstätte "Cordobar", in der die Treffen stattfinden. "Das ist viel öfter, als sie eigentlich müssten." Man merkt dem Sozialpädagogen die Begeisterung für das Projekt an. Und tatsächlich konnte der Jugendrat schon einige Projekte umsetzen: Allein dieses Jahr organisierten seine Mitglieder unter anderem einen Wettstreit zwischen Bands aus der Region und das "Electronic Summer", ein kleines Open-Air-Festival. Dank diesem mussten die Jugendlichen nicht immer nach München fahren, um eine Party zu erleben. Bei dem Zeugniscontest am Ende des Schuljahres wurden nicht die ausgezeichnet, die besonders gut sind, sondern diejenigen, die sich am meisten steigern konnten. Damit soll ein zusätzlicher Anreiz zum Lernen geschaffen werden.

Nun hat sich der Jugendrat eine weitere Aufgabe gestellt: Er will die Cordobar einmal im Monat ganz den Jugendlichen überlassen, als Café - das erste Mal am 10. Oktober. Von 17 bis 22 Uhr werden partyerprobte Spiele wie Karaoke oder "Twister" für Stimmung sorgen. Erwachsene Aufsichtspersonen werden dann nicht anwesend sein. Ob das wohl Erwin Zißelsberger beunruhigt? Er lacht und sagt. "Es ist nur gut, wenn die ganzen alten Sozialpädagogen einmal herausgeworfen werden."

© SZ vom 24.09.2015 / ckai - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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