Germering:Buntes Treiben

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Neue Spielgeräte vor der Stadthalle wurden beim Marktsonntag vorstellt - und von den anwesenden Kindern gleich auf ihre Tauglichkeit getestet. (Foto: Günther Reger)

Am Marktsonntag herrscht dichtes Gedränge in der Germeringer Innenstadt rund um den noch nicht ganz fertig gestellten Kleinen Stachus

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Mehrere tausend Menschen schoben sich am Germeringer Marktsonntag durch die Untere Bahnhofsstraße und die Otto-Wagner-Straße. Sie liefen auch schon über den Kleinen Stachus, der immer noch eine Baustelle ist, aber schon die neue Platzstruktur erkennen lässt. Bis weit in die Mitte reicht jetzt der Fußgänger- und Aufenthaltsbereich mit Brunnen. "Stand heute wird der Kleine Stachus, wenn nichts Unvorhergesehenes mehr passiert, am 31. Oktober eröffnet", teilte Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) mit, der sich gerade einen Eindruck vom sonntäglichen Treiben in der Stadt machte.

Nicht nur OB Haas ist immer wieder überwältigt, was an so einem Marktsonntag los ist. Es herrscht so etwas wie ein Ausnahmezustand in Germerings City, die sonst nicht gerade vor Kunden überquillt. Ob "Ja genau", ein sehenswertes Geschäft für Dekoration und Wohnaccessoires, Schuh-Thumann oder die Buchhandlung Lesezeichen an der Stadthalle - alle haben Läden voller Menschen und erleben wohl den umsatzstärksten Tag des Jahres. Diese Resonanz freut auch Katrin Schmidt. Die Buchhändlerin ist für den Einzelhandel im Germeringer Gewerbeverband zuständig. "Im Frühjahr werden wir auf den dann fertigen Kleinen Stachus wieder einen Riesenparty feiern", verspricht Schmidt für den Marktsonntag Anfang Mai 2016.

Es ist immer wieder eindrucksvoll, welches Warenangebot an einem Marktsonntag zusammenkommt. Es beginnt mit einem frappierenden Warenmix in Krämerladenmanier am Kreisel an der Post. Dort ist alles erhältlich, von der Klobürste über Geburtstagskarten, Geldbörsen, Holzthermometern bis zu Taschenlampen. Fliegende Händler mit Handtaschen, Gürteln und Socken im Zehnerpack wechseln sich mit Bratpfannen und Staubsaugern ab. Daneben findet sich der Demo-Mann mit dem Gemüsehobel mit vier Edelstahleinsätzen, der zu Hause meistens nicht wie gewünscht funktioniert. Dazwischen wirbt die Baha'i-Andacht für sich, genauso wie der SV Germering für den Stadtlauf am kommenden Sonntag. Ein Taekwando-Anbieter zeigt, wie ein zwölfjähriger Junge per Radschlag mit der Ferse ein dünnes Holzbrett durchschlägt.

An der S-Bahnunterführung empfängt die Stadtkapelle die Besucher mit einer in Blau gewandeten Eisprinzessin und einem sehr schlanken King Kong. Beide machen Werbung für das Jahreskonzert der Stadtkapelle Mitte November. In der ebenfalls gut gefüllten Otto-Wagner-Straße verblüfft der kulinarische Angebotsmix. Steckerlfisch auf der einen Seite und Baumstriezel gegenüber. Die Tanzschule lädt in ihren Räumen an der Stadthalle zum Schnupperkurs Langsamer Walzer ein. Die Schautanzgruppe Fun Unlimited zeigt auf der Straße ihr tänzerisches und akrobatisches Können. Dahinter sammelt die Initiative "Rettet den Pappelpark" Unterschriften. "Wir sind bei tausend Unterschriften", erzählt Rolf Kleinstück, 1400 würden reichen, um mit einem Bürgerbegehren die teilweise Bebauung des Parks zu durchkreuzen.

© SZ vom 12.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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