Germering:Berufsinfo im Lkw

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Verena Kastenhuber (hinten, Mitte) präsentiert Schülern den großen Bildschirm im Info-Truck. (Foto: Günther Reger)

Metall- und Elektroindustrie stellen sich Realschülern vor

Von Moritz Glas, Germering

Ein Lastwagen steht auf dem Schulhof der Realschule Unterpfaffenhofen. Es handelt sich allerdings um keinen gewöhnlichen Lkw. Das sieht man dem Gefährt schon von Weitem an. Etliche Elemente sind aus dem Fahrzeug ausgeklappt und ausgefahren worden. Das Gefährt wirkt fast wie ein richtiger Transformer. Wirklich interessant wird es allerdings erst im Inneren des Lastwagens. Dort, wo gewöhnlich die Ladung untergebracht ist, findet sich nämlich eine riesige Ansammlung hochmoderner technischer Geräte. Da stellt sich die Frage, was dieses technische Wunderwerk auf dem Hof einer Realschule zu suchen hat. Man könnte immerhin meinen, in einem Museum wäre es besser aufgehoben.

Doch der Lastwagen dient der Berufswahl. Zu diesem Zweck bieten die Schulen nicht selten die sogenannten Berufsorientierungsmessen an. Dort können die Heranwachsenden in die verschiedenen Bereiche hineinschnuppern. Der aufgebaute Info-Truck für Metall- und Elektroindustrie soll genau diesem Zweck dienen. Mit dem Unterschied, dass wie der Name schon vermuten lässt, ausschließlich Berufe im Bereich Metall- und Elektroindustrie beworben werden. Dafür stehen den Jugendlichen im Inneren verschiedene Stationen auf zwei Stockwerken zur Verfügung. Jede davon ist mit dem neuesten technischen Geräten wie Tablets oder Touchscreens ausgestattet. An einer elektronischen Fräse können die Heranwachsenden lernen, wie man industrielle Maschinen programmiert. An einer anderen Station ist es möglich, kleine Stromkreise aus verschiedenen Elementen zu konstruieren. Im Oberen Stockwerk können die Jugendlichen an einem großen Tisch, der gleichzeitig als Bildschirm funktioniert, eine virtuelle Firma aufbauen. Jeder Schüler kann sich dabei separat um seine eigene Abteilung kümmern. Aber das wohl wichtigste Element ist wohl der elektronische Beruf-Scout. An einem großen Bildschirm können die Schüler ihre persönlichen Interessen und Stärken angeben. Das Programm sucht dann die dazu passenden Berufe aus dem Bereich Metall- und Elektroindustrie heraus.

Die Resonanz auf den Info-Truck ist durchweg gut. "Das Ganze ist eine Supersache. Es hilft den Kindern sehr in ihrer Berufsorientierung weiter. Vor allem für die Mädchen, die oft nicht so technikaffin sind wie die Jungs, kann der Info-Truck sehr hilfreich sein", sagt Johannes Popp. Er ist seit diesem Jahr Lehrer an der Realschule für die Fächer Wirtschaft und Sport. Berufsorientierung gehört für ihn als Wirtschaftslehrer zum Lehrplan. Aber auch die Schüler freuen sich über den alternativ gestalteten Schultag. "Ich denke schon, dass mir der Tag bei meiner Berufswahl weiterhilft. Auch wenn ich später nichts im Bereich Metall- oder Elektroindustrie machen will, ist es doch sehr interessant, etwas darüber zu erfahren. Man nimmt auf jeden Fall etwas mit", bemerkt eine Schülerin der Klasse 9 c. Spannender als der gewöhnliche Unterricht ist der Tag im Info-Truck in jedem Fall. Da waren sich alle einig.

© SZ vom 08.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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