Germering:Altes AEZ soll Neubau weichen

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Ein Abriss des Einkaufszentrums an der Ecke Oskar-von-Miller-/Streiflacher Straße würden die Germeringer Stadträte begrüßen. (Foto: Günther Reger)

Die Stadt befürwortet Überlegungen für ein mehrgeschossiges Gebäude an der Oskar-von-Miller-Straße, in dem Geschäfte, ein Hotel und ein Billardsalon Platz finden sollen

Von Andreas Ostermeier, Germering

Nachdem in den vergangenen Jahren wiederholt über Umbau und Sanierung des Einkaufszentrums an der Ecke Oskar-von-Miller-/Streiflacher Straße diskutiert worden ist, soll das Gebäude nun abgerissen werden. Der Besitzer hat sich mit diesem Anliegen an die Stadt Germering gewandt. Die erklärte sich mit dem Abriss des alten AEZ und dem Neubau eines Geschäftshauses und Hotels einverstanden. Zweiter Bürgermeister Wolfgang Andre (CSU) sagte in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses, an dieser Ecke könne es nur schöner werden. Er verwies auf die Situation nach Regenfällen. Dann seien die Parkflächen überflutet, sagte Andre. Auch die Anordnung von Läden im Erd- und im Untergeschoss sei nicht mehr "zeitgemäß", heißt es in der Vorlage der Verwaltung für die Sitzung. Franz Senninger stimmte seinem Fraktionskollegen Andre zu. Es sei "begrüßenswert", wenn das bestehende Gebäude durch ein neues ersetzt werde, sagte er.

Die allgemeine Zustimmung der Stadträte zu den Neubauabsichten fiel aber etwas verhalten aus, weil Zweifel geäußert wurden, dass das Vorhaben eines Neubaus auch umgesetzt wird. Hintergrund ist, dass bereits zweimal Beschlüsse für einen Umbau und eine Sanierung des Einkaufszentrums getroffen wurden, die bis heute nicht umgesetzt worden sind. Im Jahr 2006 hat die Stadt wegen vorliegender Erweiterungspläne den Bebauungsplan für das Gebiet geändert und - auf dieser Änderung aufbauend - im Jahr 2010 eine Baugenehmigung erteilt. Doch zu Umbau und Sanierung des Einkaufszentrums kam es seinerzeit ebenso wenig wie nach einem weiteren Vorstoß des Besitzers im vergangenen Jahr. Laut Unterlagen aus dem Rathaus liegt das daran, dass eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ergeben habe, dass Umbau und Erweiterung des bisherigen Gebäudes ökonomisch nicht sinnvoll sind. Nun will der Besitzer das Haus ganz abreißen und durch einen Neubau ersetzen.

Geplant ist ein Hotel im ersten und zweiten Obergeschoss. Der Billardsalon, der bereits besteht, soll auch in den Neubau einziehen können und im ersten Obergeschoss Platz finden. Ebenerdig sollen Geschäftsräume eingerichtet werden, um dem Einzelhandel Raum zu geben. Weiterhin soll eine Tiefgarage mit 114 Stellplätzen gebaut werden. Weitere 29 Parkplätze für Kunden und Hotelgäste soll es im Freien geben. Zufahrten sind von der Industriestraße sowie der Streiflacher Straße her vorgesehen.

Stadtbaumeister Jürgen Thum bezeichnete die Planungsvorstellungen des Besitzers als "konform mit dem Bebauungsplan". Zwar falle das Bauvorhaben etwas größer aus, als momentan im Bebauungsplan vorgesehen, doch eine höhere Bebauung komme in diesem Gebiet öfter vor, sagte Thum. Daher könne die Stadt dem zustimmen. Ihr Einverständnis signalisierte die Stadt auch für den Betrieb eines Billardsalons, wie er bereits besteht. Dafür stellte Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) eine Ausnahmegenehmigung in Aussicht. Eine andere Vergnügungsstätte möchte die Stadt in dem neuen Gebäude aber nicht zulassen. Das machte Haas in der Diskussion deutlich. Auch Wohnraum wird es an dieser Stelle nicht geben. Stadtbaumeister Thum schloss das aus. Das sei "eindeutig nicht möglich", antwortete er auf Bedenken, die der Grünen-Stadtrat Hadi Roidl geäußert hatte.

Nun wartet die Stadt auf einen Bauantrag für ein Geschäfts- und Hotelgebäude am Eingang zum Gewerbegebiet an der Oskar-von-Miller-Straße. Wird ein derartiges Gebäude errichtet, dann steht dem Stadtrat eine weitere Diskussion über die Innenstadtentwicklung ins Haus. Denn an der Ecke Landsberger/Untere Bahnhofstraße, könnte ein Tagungshotel Platz finden. Der Siegerentwurf aus dem Ideenwettbewerb für das Gebiet rund um die Stadthalle sieht das vor. Die Politiker müssen dann entscheiden, ob ein Hotel in der Innenstadt noch nötig ist, wenn es wenige Hundert Meter entfernt bereits eines gibt.

© SZ vom 06.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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