Nelson Mandela kämpfte bis zu seinem Tod im Jahr 2013 gegen die Apartheidpolitik an. Dafür verbrachte er 27 Jahre seines Lebens im Gefängnis. Mit seiner Freilassung 1990 änderte sich jedoch nicht nur die politische Situation in Südafrika, sondern auch die Lage der Jugendlichen wandelte sich. Plötzlich hatten sie zum Beispiel die Freiheit, ein Instrument zu erlernen. Die damalige Faszination und Freude für die Musik hält bis heute an. Davon können sich die Zuschauer bei einem Benefizkonzert zum 100. Geburtstag von Nelson Mandela überzeugen. Denn die Chorgemeinschaft Sankt Cäcilia Germering und das Bochabela String Orchestra aus Südafrika laden zum Konzert "A Tribute to Nelson Mandela" ein.
Insgesamt 20 Konzerte gibt das Bochabela String Ochestra auf seiner jährlichen Tournee durch Deutschland, die Schweiz und Österreich. Das Streichorchester besteht aus junge Musikern zwischen 15 und 18 Jahren, die teilweise in sogenannten Townships in der Umgebung von Bloemfontein in Südafrika lebten. Während der Apartheid wurden diese Wohnsiedlungen für die bestimmte Bevölkerungsgruppen eingerichtet. Meistens herrscht in den Siedlung ein extrem hoher Anteil an Kriminalität, Armut und Hunger. Deshalb versucht das Orchester junge Talente mit diesem Nachwuchsprogramm für Streicher zu fördern. Etwa 700 Schüler wurden bereits unterstützt. Die Organisation wird durch die jährlich stattfindenden Tourneen finanziert. Deshalb geht auch in diesem Jahr der Erlös des Konzertes an die Mangaung-String Stiftung, die den jungen Bewohnern der Townships die Möglichkeit gibt, Teil des Orchesters zu werden.
In der Kirche Sankt Cäcilia in Germering erwarten die Zuhörer nicht nur die südafrikanischen Streicher, sondern auch die Chorgemeinschaft Musica Sacra Sankt Cäcilia. Im Jahr 1990 wurde der Konzertverein gegründet mit dem Ziel regelmäßie Konzerte in der Germeringer Pfarrkirche zu veranstalten. An diesem Benefizkonzert zu Ehren des verstorbenen Nelson Mandelas sind insgesamt 60 Mitglieder des Chors "ganz begeistert" beteiligt, erzählt der künstlerische Leiter Michael Leyk. Nachdem der erste Vorsitzende zufälligerweise über einen Freund erfahren hatte, dass das Orchester aus Südafrika noch zwei Termine frei hat, "musste ich gleich zuschlagen", sagt Leyk. Das Konzert wird einen Tag danach, am Sonntag, auch in Erlangen stattfinden. Insgesamt wird an beiden Tagen ein sehr vielfältiges Programm geboten sein. Neben Joseph Haydns etwa 30-minütiger Nelson-Messe, folgen ins Deutsche übersetzte Textausschnitte aus Nelson Mandelas Reden, Anti-Apartheid-Lieder und afrikanische Kirchenlieder. Dadurch, dass die Veranstalter klassische Musik mit afrikanischer Folklore kombinieren, soll dieser Abend "eine total bunte Mischung" werden, wie Leyk betont. Mit jugendlichem Elan und afrikanischer Lebensfreude begeistert das Bochabela String Orchestra schon seit 20 Jahren das Publikum. Michael Leyk, der seit zwei Jahren das Amt des künstlerischen Leiters der Chorgemeinschaft Sankt Cäcilia inne hat, hofft, dass die dargebotene Musik vielleicht sogar den einen oder anderen zum Tanzen anregt. Generell sei das Konzert aber für alle geeignet, die traditionelle Klassik mal anders erleben wollen und dazu Freude an der afrikanischen Musik haben.
Benefizkonzert "A Tribute to Nelson Mandela" mit der Chorgemeinschaft Sankt Cäcilia und dem Bochabela String Orchestra aus Südafrika, Samstag, 6. Januar, von 19 Uhr an in der Kirche Sankt Cäcilia in Germering. Eintritt ab 15 Euro und für Mitglieder, Schüler und Studenten ab 12 Euro. Karten können im Pfarrbüro , bei Schuh und Leder Thumann und bei Musik Sohr gekauft werden