Fürstenfeldbruck:Neubau der Stadtwerke laut Studie günstiger

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SPD und CSU sehen sich bestätigt. Dieses legt den Umzug vom Zentrum in den Brucker Westen nahe

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Stadtwerke werden nach SZ-Informationen nun doch in den Westen der Stadt verlegt und nicht am bestehenden Standort im Zentrum saniert und umgebaut. Nach SZ-Informationen legen dies die Ergebnisse eines Gutachtens nahe, das am Mittwoch dem Aufsichtsrat der Stadtwerke vorgelegt worden ist. Diesem zufolge soll der Neubau an die Cerveteristraße um mehrere Millionen Euro günstiger sein als die Umgestaltung des Betriebsgeländes auf der Lände.

Mit Hinweis auf die nicht öffentliche Sitzung wollten sich am Freitag auf Nachfrage der SZ weder die Aufsichtsratsmitglieder noch Stadtwerkechef Enno Steffens zu Details äußern. Letztlich bestätigten sie aber zumindest indirekt, dass sich die Entscheidung pro Cerveteristraße deutlich abzeichnet. In seiner Expertise hatte ein Fachbüro den genauen Raum- und Personalbedarf der Stadtwerke ermittelt. Eher als "Nebenprodukt" habe es dabei auch eine Kostenschätzung gegeben, heißt es. Den Stadtwerken soll das ausführliche Gutachten am Dienstag vorgelegt werden. Steffens hofft, dass dann endlich belastbare Zahlen als Basis für eine endgültige Entscheidung vorliegen. Der Stadtwerkechef hatte selbst die Prüfung des bestehenden Standorts als Alternative zum Umzug angeregt. Er räumt ein, dass diese Variante offenbar zu viele Unwägbarkeiten mit sich bringen würde. Zwar hält er, ebenso wie die Dritte Bürgermeisterin Karin Geißler (Grüne), den "attraktiven, historischen Standort" im Zentrum für geeignet. Gleichwohl biete ein Neubau, so Steffens, auch "eine gute Chance" , um die Stadtwerke für ihre zukünftigen Aufgaben zu rüsten. Dort gibt es anscheinend auch reichlich Luft für künftige Erweiterungen. Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Pleil will sich vor dem kommenden Dienstag nicht zum Ergebnis des Gutachtens äußern. Er ließ am Freitag aber durchblicken, dass er auch den Umzug akzeptieren würde, sofern der wirklich billiger komme. "Wichtig ist mir, dass auf Basis von Fakten entschieden wird", und die bekomme man nun. Er werde auch nicht auf eine weitere Bürgerbeteiligung pochen, wie er dies in der vergangenen Woche angedeutet hatte. Karin Geißler hofft, dass es nun wieder ein "konstruktives Miteinander" im Stadtrat gibt. "Das erwartet der Bürger von uns". Das würde sich zwar auch SPD-Fraktionschef Walter Schwarz wünshen ("ich wäre froh, wenn jetzt wieder Frieden einkehrt"). Er hegt gleichwohl Zweifel, dass die Entscheidung wirklich gefallen ist: "Ich traue der Sache noch nicht", auch wenn "die Front der Mitgeher" des Oberbürgermeisters "jetzt bröckelt". Denn durch das aktuelle Gutachten habe sich wenig verändert. Vorher schon sei klar gewesen, dass der Umzug in den Westen die beste Variante ist. Die Zusammenlegung von Werkstätten oder Fahrzeughallen der Stadtwerke mit jenen des Bauhofs, die noch in einem weiteren Gutachten geprüft wird, bringen dem SPD-Stadtrat zufolge weit weniger Synergieeffekte, als dies der OB wahrhaben wolle. Schwarz: "Wir brauchen endlich Stadtwerke aus einem Guss."

© SZ vom 07.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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