Festivalprogramm:Langer Abend der Kunst

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Live-Musik, Ausstellungen, Lesungen, Theater: Die Brucker Kulturnacht bietet ein buntes Programm. Das enthält beliebte Dauerbrenner, führt die Besucher aber auch an einige neue Orte

Von Ekaterina Kel, Fürstenfeldbruck

So alt wie das Jahrhundert ist auch die Brucker Kulturnacht. Zum 18. Mal findet das Kurzfestival statt, das mit Live-Musik, Ausstellungen, Poetry-Slam und Lesungen die Bewohner der Kreisstadt einen Abend lang auf den kulturellen Reichtum vor Ort aufmerksam machen will. Dieses Jahr findet das Event am Samstag, 9. Juni, von 19 Uhr an statt. Bis 1 Uhr nachts ist Programm.

Eine Ausnahme ist die Veranstaltung am Niederbronner Platz: Dort beginnt das Kinderprogramm schon um 18 Uhr, Malen mit Straßenkreide und Kinderschminken sind geplant. Die 16 anderen Spielorte der Kulturnacht bieten gediegenere Eindrücke und Einblicke. Nicht zu vergessen ist auch die mobile Kunst: Ingrid Irrlicht und Kirstie Handel zeigen als "Walking Women", wie ausgefallen Kostüme sein können, und laufen als Erdbeeren oder Dinos auf dem Klosterareal, im Stadtpark oder in der Innenstadt verkleidet herum. In den eigens für die Kulturnacht bereit gestellten Shuttlebussen spielen und singen Jutta Winckhler und Katharina Mundorff sowie das Jazz-Duo aus David Jäger und Günter Wagenpfeil. Annemarie Strähhuber erzählt, ebenfalls in einem der Busse auf dem Weg zum Jexhof, Sagen aus dem Brucker Land und bayerische Kurzgeschichten. Als Besucher muss man nur noch den richtigen Bus erwischen. Die Ticket-Armbänder, die man bei allen 13 Veranstaltern an der Abendkasse erwerben kann, berechtigen jedenfalls zu allen Fahrten mit diesen Bussen. Dieses Jahr gibt es die Armbänder zum ersten Mal vergünstigt für Auszubildende und Studenten.

Viele Programmpunkte wiederholen sich von Jahr zu Jahr - bedingt durch die Tatsache, dass die Arbeitsgemeinschaft immer aus denselben Veranstaltern besteht: das Bauernhofmuseum Jexhof, die Furthmühle, die Klosterkirche, die Stadtbibliothek, die Neue Bühne Bruck, um nur einige der Akteure zu nennen. "Wir sind alle gleichberechtigt und teilen die Aufgaben auf", erzählt Diana Rupprecht von der Bibliothek in der Aumühle. Bei der Vorstellung des Programms wird deutlich, dass einige der Organisatoren, die von Anfang an dabei sind, eine gewisse Routine entwickelt haben. Das Logo sei seit 18 Jahren dasselbe, und auch die Uhrzeit - von 19 Uhr abends bis 1 Uhr nachts - bleibt stets gleich. Im Wachbleiben sei man auch schon geübt.

Verlässliche Eckdaten geben die Besucherzahlen auch her. 1500 Tickets würden im Schnitt pro Jahr verkauft, so Rupprecht. Diese Zahl sei mehr oder weniger konstant. Das Budget der Kulturnacht sei mit dem Ticketverkauf und den Spenden und Zuschüssen der vielen Sponsoren größtenteils gedeckt, erzählt sie. Allerdings müssten die Veranstalter ihre eigenen Programme zusätzlich immer selbst finanzieren.

"Dauerbrenner" hätten sich natürlich eingeschlichen, so Rupprecht. Die Improvisationen der Gruppe "In Impro Veritas", zum Beispiel, lockten stets ein großes Publikum in die Neue Bühne Bruck. Die Brucker Kulturnacht möchte trotzdem auch kulturinteressierten Nachwuchs gewinnen, da sind sich alle Veranstalter einig. Die Erkundung neuer Spielorte sehen sie als eine Möglichkeit dafür. Dieses Jahr gibt es mit dem "Salzturm" im Stadtbauhof, wo im Winter normalerweise Streufahrzeuge befüllt werden, solch einen neuen Ort. Dort wird die Band Organ Explosion eine Mischung aus Funk, Blues und Jazz auf E-Piano und Hammondorgel präsentieren. Eine weitere Erneuerung erfährt die jedes Jahr dazugehörende Lichtkunst. Der Eichenauer Künstler Georg Trenz hat sich schon im vergangenen Jahr von der Kulturnacht verabschiedet, weil er nach neuen Herausforderungen gesucht hat. "Irgendwann sind die Orte alle aufgebraucht", sagt Trenz, der in der Vergangenheit schon die Bibliothek, den Jexhof, das Klostergelände oder das Landratsamt angeleuchtet hatte. Zum Zug kommt nun der Münchner Lichtkünstler Johannes Reihl, der mithilfe von Dias Bilder und Strukturen mit 3-D-Effekt auf Gebäude projiziert.

Das ganze Programm mit der Übersicht aller Orte und Veranstaltungen gibt es unter www.bruckerkulturnacht.de.

© SZ vom 02.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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