Ein Schritt hin zur Energiewende:Erstes Windrad steht

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Der Oberschweinbacher Bürgermeister Bernhard Schulze stellt eine 13 Meter hohe Anlage auf und erweist sich als Vorreiter im Landkreis.

Petra Fröschl und Stefan Salger

Auch wenn es nur 13 Meter hoch ist - das erste Windrad im Landkreis steht. Der Oberschweinbacher Bürgermeister Bernhard Schulze ließ am Donnerstag eine private Anlage zur Stromerzeugung auf einem Feld hinter seinem Haus errichten. Die Anlage sollte am Abend noch den ersten Strom liefern. Die erzeugte Energie will Schulze vor allem im eigenen Haushalt verbrauchen, nur überschüssige Leistung soll ins allgemeine Stromnetz eingespeist werden.

Setzt auf Windenergie: Oberschweinbachs Bürgermeister Bernhard Schulze (Mitte) errichtete am Donnerstag zusammen mit Baustellenleiter Matthias Kirchner (li.) und Monteur Jan-Heinrich Paulsen (re.) ein Windrad. (Foto: Günther Reger)

Unterdessen geht die Suche nach Standorten für große Windkraftanlagen weiter. Zu den bereits ins Auge gefassten Plätzen zwischen Fürstenfeldbruck und Mammendorf sowie auf dem Gelände der Müllverbrennungsanlage Geiselbullach könnte jetzt ein weiterer kommen. Nach Ansicht des Germeringer Energiereferenten Alfred Streicher wäre auch das Gebiet um Nebel herum geeignet. Der parteifreie Stadt- und Kreisrat fordert Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) in einem Antrag auf, das zu prüfen.

Die Idee, an der westlichen Flurgrenze Germerings nahe des Wasserhochbehälters ein Windrad zu errichten, hat Streicher schon länger. "Doch bisher war der Boden dafür nicht sehr fruchtbar", meint der parteifreie Politiker. Mit der Reaktorkatastrophe in Fukushima habe sich der Wind aber gedreht. "Die eingeleitete Energiewende fordert von den Kommunen verstärkt Ideen und Engagement", meint Streicher. Daher solle auch Germering einen Beitrag leisten. Errichtet werden könnte das Windrad nach seiner Auffassung auf städtischem Grund an einem bewaldeten Höhenzug, der nach Westen hin offen ist. Ob sich dieser Bereich eignet, solle die Stadt nun prüfen, fordert Streicher.

Damit sich die Millioneninvestition rentiert, schwebt ihm ein großes Windrad vor. Die Höhe hänge zwar von den örtlichen Gegebenheiten ab, 100 Meter seien aber durchaus denkbar. Finanziert werden könne das Ganze durch ein Bürgerbeteiligungsmodell. Zu dem Thema soll es auch eine Podiumsdiskussion geben. Für Haas ist der Vorstoß nicht neu. "Im Flächennutzungsplan ist bereits Platz für Windkraftanlagen ausgewiesen, und zwar nahe des Golfplatzes an der A96", sagt der OB. "Wir müssen es nur noch konkret angehen."

© SZ vom 06.05.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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