Der Brucker Männerkreis der evangelischen Kirchen thematisiert am Freitagabend "Islam und die Frauen". "Das Frauenbild im Islam ist uns meist nur vom Hörensagen bekannt", schreiben die Organisatoren des Abends . Beim Männerkreis sind nur Männer zugelassen. So geht die Einladung ausdrücklich an "Jedermann". "Nur bei den Referenten machen wir eine Ausnahme", sagt Richard Gedon, der zum Organisationstrio gehört. Er hatte sich auch um männliche Gesprächspartner bemüht, von denen er wusste, dass sie Moslems sind und dafür in Frage kamen, ihr Frauenbild kundzutun. Doch ob der bekannte Ingenieur oder der Arzt - alle haben abgesagt. "Die haben wohl gekniffen", vermutet Gedon.
Damit fällt die Sicht auf die Frauen durch moslemisch gläubige Männer leider aus. Das wird jetzt eine Frau übernehmen. Gerade noch rechtzeitig konnte Gedon mit Ümran Karagöz eine Frau aus der Leitung der Brucker Ditib-Moschee als Referentin gewinnen. Sie kann sicherlich aus eigener Erfahrung gut berichten, wie sich moslemische Männer ihren Frauen gegenüber verhalten oder verhalten sollen. "Sie wird noch eine jüngere Freundin mitbringen, hat sie angekündigt", sagt Gedon. Gespannt sei er auf die konservative und liberale Auslegung des Islam und deren Auswirkungen auf ihr jeweiliges Frauenbild. Auch das Frauenbild im Christentum soll an diesem Abend betrachtet und abgeglichen werden. Es ist so etwas wie ein Lernabend für Männer. "Welches eigene Frauenbild haben wir?", ist eine Frage Gedons an den Kreis. Das Frauen verstehen lernen, geht beim Männerkreis im Herbst übrigens weiter. "Typisch Frau - typisch Mann" lautet dann das Thema des Gesprächsabends im Oktober. Davor geht es um "Erfolgreich durch Charisma und Ausstrahlung", was geschlechtsneutral angekündigt wird, aber einen bestimmten Männertypus behandeln soll.
Brucker Männerkreis, Freitag, 18.30 Uhr, Gemeindesaal der Evangelischen Gnadenkirche, Am Sulzbogen, Eingang Ettenhofer Straße