Bilanz für 2017:Feuerwehr muss immer öfter ausrücken

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Die Uniformen müssen immer bereit hängen - auch die freiwillige Feuerwehr in der Kreisstadt muss immer mehr Retter schicken. (Foto: dpa)

Die Fürstenfeldbrucker Retter kommen an ihre Belastungsgrenze und müssen bald noch eine zweite Feuerwache besetzen.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Freiwillige Feuerwehr in der Kreisstadt steht vor neuen Herausforderungen. So soll in den nächsten Jahren eine zweite Feuerwache im Nordosten, in Nachbarschaft zum Gartenland Würstle errichtet werden, um auch den Fliegerhorst sowie die Asyl-Erstaufnahmestelle innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Zehnminutenfrist erreichen zu können. Auf der diesjährigen Hauptversammlung wurde aber auch wieder deutlich, dass die Feuerwehr angesichts der konstant steigenden Einsatzzahlen neue Mitglieder gewinnen sollte.

Bastian Kreutzkamp, Vorsitzender des Feuerwehrvereins, bezifferte die Zahl der Mitglieder auf 190 - davon 125 Aktive, 30 Passive und 35 fördernde Mitglieder. Stadtbrandinspektor Michael Ott berichtete über das mit 325 Alarmierungen sehr arbeitsintensive Einsatzjahr. 151 Einsätze entfallen auf Brände oder automatische Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen. 167 Einsätze sind dem Bereich der technischen Hilfeleistung, beispielsweise Verkehrsunfälle und Wohnungsöffnungen, zuzurechnen. Zudem wurden insgesamt sieben Sicherheitswachen gestellt, so auch bei den alljährlich stattfindenden Gartentagen oder bei Filmdreharbeiten. Bezeichnend sei der stetige Anstieg der Einsatzzahlen seit 1970. Dieser Trend werde sich wohl auch im Jahr 2018 fortsetzen. Die bereits bis Mitte März geleisteten 71 Einsätze sprechen Ott zufolge deutlich dafür.

Neben den Einsätzen wurde im Jahr 2017 68 Mal geübt - nahezu 5000 Stunden nahm dies insgesamt in Anspruch. Eine weitere Kennzahl: Gut 11 200 Stunden nahmen Einsätze, Übungen und Arbeitsdienste in Anspruch und damit etwa 2000 Stunden mehr als im Vorjahr. Neben der Indienststellung des neuen Einsatzleitwagens "Florian Fürstenfeldbruck 12/1" wurden 2017 auch 28 neue Spinde für Einsatzkleidung, eine neue Motorsäge und mehrere Atemschutzüberwachungstafeln beschafft.

Oberbürgermeister Erich Raff dankte der Freiwilligen Feuerwehr für ihr ehrenamtliches Engagement rund um die Uhr und betonte, dass Einsatzkräfte bundesweit einer großen physischen und psychischen Belastung ausgesetzt sind, beispielsweise durch Angriffe und Pöbeleien gegenüber Rettungskräften. Für den Bau der zweiten Feuerwache sichert Raff eine umfassende Unterstützung durch die Kreisstadt zu.

Kreisbrandinspektor Hans Hintersberger würdigte die erfolgreiche Mitgliederwerbung im vergangenen Jahr, das Engagement bei der Ausbildung auf Landkreisebene sowie die Arbeit der zentralen Atemschutzwerkstatt. Der Jugendfeuerwehr gehören aktuell 24 Jugendliche an, berichteten die Jugendfeuerwehrwarte Nikolai Gruschke, Larissa Gruschke und Michael Neumeyer. Über sechs jugendliche Neumitglieder freut sich die Feuerwehr Fürstenfeldbruck.

Zwölf Frauen und Männer wurden bei der Hauptversammlung offiziell zu Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann befördert.

Am 22. September wird die Brucker Feuerwehr wieder einen großen Aktionstag veranstalten. Hilfsorganisationen aus dem Landkreis werden sich dort mit ihren Einsatzgeräten präsentieren und es gibt Vorführungen.

© SZ vom 19.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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