Aufwand wird zu groß:Billard bald nicht mehr erstklassig

Fürstenfeldbrucker Verein zieht sich aus höchster deutscher Liga zurück

Der Billardsportvereins Playhouse (BSV) zieht sich aus der ersten Bundesliga zurück. Als Grund wurde einerseits der große personelle und finanzielle Aufwand genannt, andererseits das insgesamt enttäuschende Interesse von Zuschauern und Sponsoren. "Es war eine Entscheidung, die sich die Vereinsführung nicht leicht gemacht hat", sagt Playhousesprecherin Julia Bader. Nach reiflicher Überlegung sei man aber zu dem Entschluss gekommen, von der kommenden Saison 2018/2019 an den Spielbetrieb in der ersten Pool-Bundesliga einzustellen. Und dies, obwohl die erste Mannschaft des BSV nach vielen erfolgreichen Jahren "fester Bestandteil der Pool-Bundesliga war und dies auch dem Verein viel Freude und auch vor allem hochklassige Spieltage beschert hat".

Zunehmend aber sei der logistische Aufwand für die Gestaltung der Heimspieltage nicht mehr zu stemmen gewesen. Und in Anbetracht der Tatsache, dass oftmals internationale Weltklassespieler zu Gast waren und Billard auf höchstem Niveau zu sehen war, war das Echo eher mau. Bader: "Um in der Poolbillard-Bundesliga erfolgreich mitspielen zu können, wären in Zukunft zusätzliche Investitionen und weitere Manpower erforderlich gewesen." Verschärft wurde die Lage durch die Hängepartie beim geplanten Livestream. Der BSV kritisiert den Verband, dem es bislang offenbar nicht gelungen ist, die Rechtslage für ein solches Angebot endgültig zu klären. Der BSV hatte daran die Hoffnung geknüpft, weitere Sponsoren zu finden.

Somit wird von der nächsten Saison an ein Traditionsverein weniger in der höchsten Billardliga Deutschlands vertreten sein, und auch das große Lokalderby, das "Spiel der Spiele", BSV Playhouse Fürstenfeldbruck gegen den BSV Dachau, ist zumindest vorerst Geschichte.

© SZ vom 20.04.2018 / slg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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