Ansteckungsgefahr:Symptome einer Grippewelle

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Für die Grippe-Impfung ist es laut Gesundheitsexperten auch jetzt im Januar noch nicht zu spät. (Foto: Weigel/dpa)

Fürstenfeldbrucks Gesundheitsamt zählt bereits 50 Influenza-Fälle

Von Julia Huss, Fürstenfeldbruck

Auch 2018 bleibt der Landkreis Fürstenfeldbruck vor einer Grippewelle offenbar nicht verschont. "In der aktuellen Influenzasaison sind bis zum heutigen Tag bereits 50 Fälle gemeldet worden", sagt Melanie Schmitt vom Fürstenfeldbrucker Gesundheitsamt. Ob das zu ähnlich vielen Erkrankten wie im Vorjahr führen wird, kann die Medizinaloberrätin aber noch nicht abschätzen. 564 waren es im vergangenen Winter, 233 hingegen nur im Jahr zuvor.

Ob die Zahl der Erkrankten in diesem Jahr nun ähnliche Ausmaße annehmen wird, ist völlig unklar, da die Grippewelle sich bis Anfang Mai ziehen kann. Erschwerend hinzukommt die für gewöhnlich lange Krankheitsdauer, da es teilweise bis zu zwei Wochen dauern kann, bis alle Nebenerscheinungen wieder komplett verflogen sind. Aufgrund der Länge der Erkrankung und der Tatsache, dass die Grippe hoch ansteckend ist, versuchen sich viele mit einer Grippeimpfung zu schützen.

Ulrich Koller, Leiter der Fürstenfeldbrucker Geschäftsstelle der DAK, rät deshalb, dass sich speziell Menschen, die wegen eines geschwächten Immunsystems als besonders gefährdet gelten, sich gegen Influenza impfen lassen sollten. Dazu zählen beispielsweise Menschen, die älter als 60 Jahre sind, Schwangere und das Personal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. "Eine Infektion mit Influenzaviren bedeutet aber vor allem auch für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Grundleiden wie zum Beispiel Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder chronischen Lungenerkrankungen, eine erhöhte Gefährdung", betont auch Melanie Schmitt.

Obwohl die Grippewelle offenbar unmittelbar bevorsteht, ist es laut Koller für den Schutz noch nicht zu spät. "Mediziner empfehlen zwar, sich schon im Herbst impfen zu lassen. Doch auch jetzt kann die Impfung noch vor einer Ansteckung schützen", so Koller. Auch Schmitt ist überzeugt, dass es noch sinnvoll sei, eine versäumte Impfung nachzuholen. Jedoch ist es mit einer Impfung nicht getan, weil diese jedes Jahr aufgefrischt werden muss. Der Impfstoff muss für jede Saison neu zusammengesetzt werden, um die aktuellen Viren effektiv zu bekämpfen. Der saisonal wechselnde Influenza-Impfstoff selbst sei in der Regel gut verträglich, auch wenn, wie bei anderen Impfungen, es vorübergehend zu Lokalreaktionen wie leichten Schmerzen, Rötung und Schwellungen an der Impfstelle kommen könne, erläutert Medizinaloberrätin Schmitt.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass man den Viren gar nicht die Chance gibt, den Körper anzugreifen. So helfen einfache hygienische Maßnahmen. "Dazu zählen häufiges gründliches Händewaschen sowie der Verzicht auf Händeschütteln oder Umarmungen", sagt Koller. Wenn man jedoch mit einer erkrankten Person zusammenlebt, gestaltet sich die Präventionsmaßnahmen als etwas schwieriger. "Gerade bei Haushaltskontakten lässt sich eine Übertragung allerdings nur begrenzt verhindern. Getrenntes Schlafen oder die räumlich und zeitlich getrennte Einnahme der Mahlzeiten wären hier mögliche Maßnahmen", so Schmitt.

© SZ vom 12.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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