Animuc in Fürstenfeldbruck:Falsche Brüste kann man lernen

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Zum fünften Mal treffen sich Cosplayer bei der Animuc in Fürstenfeldbruck. Und erfahren dabei, wie man sich eine künstliche Oberweite verschafft.

Pia Harlass

Begegnungen im Klosterpark: Zur Convention Animuc kommen Cosplayer ins Veranstaltungsforum Fürstenfeld. (Foto: Johannes Simon)

Hänsel und Sakura. Naruto und Gretel. Tokyo und Fürstenfeldbruck. Eher ungewöhnliche Pärchen.

Doch an diesem Wochenende werden sich die Märchenfiguren der Gebrüder Grimm mit den Anime-Helden der japanischen Popkultur treffen. Es wird also recht bunt zugehen im Veranstaltungsforum Fürstenfeld. Unter dem Motto "Märchen, Sagen, Mythen" kommen die Freunde von Mangas, Anime-Serien und Cosplay von Freitag bis Sonntag beim fünften Jubiläum der Animuc-Convention zusammen. Der Vorentscheid der deutschen Cosplay Meisterschaften (DCM) wird in diesem Zug ebenso ausgerichtet.

Auf der ersten Convention 2009 waren diese beiden Cosplayer dabei. (Foto: Johannes Simon)

"Trotz der schlechten Wettervorhersagen fürs Wochenende, haben wir keine Befürchtungen was die Besucherzahlen angeht", sagt Veranstalterin Juliane Foge zuversichtlich. Die junge Frau ist Mitglied im Verein Animexx und wohnt in Germering. Im Landkreis kennt sie einige der sogenannten Cosplayer, für die es kein schlechtes Wetter zu geben scheint. Auch im vergangenen Jahr habe es geregnet und sei kalt gewesen, doch das schrecke echte Cosplayer nicht ab. Monatelang basteln, tüfteln und nähen sie an ihren Kostümen. "Meistens werden die Kostüme erst in letzter Sekunde fertig", sagt Foge und lacht.

Offenbar hat es dieser Fan mit seinem Schwert durch den Waffencheck geschafft. (Foto: Günther Reger)

Cosplay ist ein zusammengesetzter Begriff aus den englischen Wörtern "costume" und "play". Die Fans verwandeln sich also in ihren Lieblingshelden und setzen sich dann in Szene. Dauerbrenner bei der Kostümwahl: Figuren aus Anime-Serie oder Comics wie Naruto, Black Butler oder Vampire Knights.

"Mindestens ein Charakter aus Hetalia Axis Power ist immer zu sehen", sagt Foge und erklärt, dass Hetalia, ein japanischer Manga, eine Parodie auf die Länder dieser Welt darstellt, welche als Personen im Comic auftreten. Zu welchem Land die Figur Ludwig, japanisch "Rutovihhi" gehört, die sich strikt an sämtliche Regeln hält, drei Hunde besitzt und auch mal ein Bier zu viel trinkt, steht wohl außer Frage.

Rund 3000 Besucher kamen 2012 zur Convention. Das schrille, bunte Treiben wird sich auch dieses Jahr bis auf den Anime Triathlon hauptsächlich drinnen abspielen. "Sehr beliebt ist der Fan-Fiction-Workshop, bei dem die Teilnehmer eigene Geschichten schreiben können", sagt die Veranstalterin. Doch ist Schreiben längst nicht die einzige Fähigkeit, die man sich als Besucher der Animuc aneignen kann. Von der Anfertigung einer Korsage oder falschen Brüsten bis zum Bogenschießen reicht das Programm.

Marie Antoinette (rechts) und ihre Begleiterin (links) treffen Naraku, die weiße Fee. (Foto: Günther Reger)

Der Höhepunkt dieses Jahr und ganz neu bei Animuc ist der Maskenball. Die Cosplayer tanzen am Samstagabend ganz konventionell zu klassischer Ballmusik. Das Gegenstück dazu bildet die Aftershow-Party "J-Disco" am Freitag von 19 Uhr an im Tricks Club. Dort wird zu japanischem Rock und Pop gefeiert.

© SZ vom 18.04.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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