Ampermoos:Naturrefugium

Der Brachvogel hat wieder einen Lebensraum

Von Heike A. Batzer

Im knapp 600 Hektar großen Naturschutzgebiet Ampermoos zwischen Stegen am nördlichen Ammersee und den Gemeinden Grafrath und Kottgeisering im Landkreis Fürstenfeldbruck war der Große Brachvogel in den Siebzigerjahren ausgestorben, obwohl er einst ein typischer Bewohner dort war. Doch Ende der Sechzigerjahre hatten die Bauern die Mahd der Wiesen im Ampermoos aufgegeben, mit der sie früher Einstreu für ihre Ställe gewannen. Die Flächen verbuschten, und der Brachvogel verlor die von ihm benötigte offene Landschaft.

Die Amper und die sie umgebende Flusslandschaft litten "in den letzten hundert Jahren unter starken menschlichen Veränderungen", erläutert Sebastian Böhm, Gebietsbetreuer Ampertal. Betroffen von den Eingriffen ins Flussbett und der daraus resultierenden Absenkung des Wasserspiegels seien Vögel wie der Große Brachvogel, aber auch Fische wie der inzwischen in der Amper ausgestorbene Huchen.

Anfang der Neunzigerjahre wurde mit Gründung des Landschaftspflegeverbandes die Streuwiesenmahd mit örtlichen Landwirten wieder aufgenommen und ausgeweitet. Gehölze wurden entfernt, Gräben angestaut, Feuchtmulden geschaffen - alles Maßnahmen, die dem Großen Brachvogel zugute kamen. Er kehrte zurück. Auch die Sohlschwelle an der Amper in Grafrath ist Böhm zufolge "einer der Faktoren, warum sich der Brachvogel wieder wohler fühlt".

© SZ vom 05.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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