Alling:Luftballons über der Schule

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Rektorin Brigitte Stricker und Zweiter Bürgermeister Robert Sauer aus Lannach überreichen Geschenke an die Allinger Rektorin Gudrun Beck (links). (Foto: Günther Reger)

Einrichtung feiert 50-jähriges Bestehen

Von Julius Nindl, Alling

Passend zu den roten T-Shirts der Lehrer und Schüler der Grundschule Alling, steigen 50 rote Luftballons in den wolkenverhangenen Nachmittagshimmel. Jeder symbolisiert ein Jahr - die Einrichtung hat am Donnerstag ihr 50-jähriges bestehen gefeiert.

Ähnlich zielstrebig wie die mit Helium befüllten Ballons, dürften auch die Kinder vor einem halben Jahrhundert ihren Weg in die Räumlichkeiten der dritten und vierten Klassen gefunden haben, die damals noch im oberen Stockwerk des Schulhauses beheimatet waren. Der Aufstieg in die höheren Jahrgangsstufen war also zugleich auch ein Aufstieg in die höher gelegenen Klassenzimmer. In Glasvitrinen ausgestellte Utensilien wie Schultaschen oder Schiefertafeln zeugen von den Anfängen der Schule. Zusammen mit historischen Klassenfotos und Informationen rund um den damaligen Alltag bilden sie einen Teil der aktuellen Ausstellung. Die Schüler präsentieren im Rahmen ihrer Projektwoche "Früher - heute" neben Anekdoten aus dem Schulleben ihrer Großeltern auch die eindrucksvollsten Erfindungen des letzten Jahrhunderts. Passend dazu greift die Direktorin der Grundschule, Gudrun Beck, die historische Eröffnungsrede aus dem Jahr 1966 auf. Der damalige Schulleiter hatte den Zusammenhalt in der Gemeinde Alling betont. Zur illustren Festrunde in die Turnhalle haben sich auch die beiden Partnerschulen aus Österreich und der Republik Togo gesellt, vertreten durch die Rektorin Brigitte Stricker aus Lannach und die Vorsitzende der Togohilfe, Margret Kopp.

Gemeinsam mit dem Förderverein der Grundschule Alling werde seit einigen Jahren die Schulspeisung der Kinder in der westafrikanischen Stadt Adeta gewährleistet, so Gudrun Beck. Angesprochen auf den Verlauf des bunt gestalteten Nachmittags, mit Gesangseinlagen des Schulchors und kulinarischer Verpflegung der Gäste, zeigt sich die Rektorin sichtlich zufrieden. "Wunderschön" und "authentisch" sei der Tag verlaufen, auch wenn die wochenlange Vorbereitung auf die Festlichkeiten an den Kräften der Verantwortlichen gezehrt haben und sie jetzt erst einmal durchatmen müssen. Viele der knapp 300 Gäste beobachten schmunzelnd, wie Thomas Frey vom Fürstenfeldbrucker Schulamt der Direktorin eine ansehnliche Palme überreicht - als Ersatz für eine vor kurzem eingegangene Zimmerpflanze.

Angezogen von Schwarz-Weiß-Fotografien aus den Sechzigerjahren, analysieren einige Besucher die Klassenfotos, entweder auf der Suche nach dem eigenen Einschulungsbild oder mit Augenmerk auf Verwandte der früheren Generationen. Vergeblich Ausschau gehalten haben dürfte mancher nach dem Bürgermeister der Stadt Alling: Frederik Röder ist erst weit nach seiner Grundschulzeit in die Gemeinde gezogen. Trotzdem blickt Röder nicht ohne Stolz auf seinen Anteil an der schulgeschichtlichen Entwicklung in Alling, nicht zuletzt wurde in seiner Amtszeit als Bürgermeister die Grundschule weitreichend saniert und modernisiert.

Moderiert wird der Festakt von Verantwortlichen aus den Schulgremien. Darüber hinaus stehen aber auch vier Kinder mit auf der Bühne und wechseln sich selbstbewusst mit den erwachsenen Rednern ab. Diszipliniert und ruhig verfolgen die übrigen Schüler den Festakt. Erst als der Förderverein eine mehrstöckige Geburtstagstorte in die Turnhalle schiebt, hält es einige nicht mehr auf den blauen Turnmatten.

© SZ vom 15.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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