Alling:Killers Hühner dürfen ins Freie

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Der Allinger Landwirt kann zwei mobile Hühnerställe errichten. Nachdem eine Veränderungssperre für einen Bereich des Mooses abgelaufen ist, revidiert der Gemeinderat seine Ablehnung aus dem Jahr 2016

Von Manfred Amann, Alling

Eier von Hühnern in Freilandhaltung soll es in Alling bald geben. Landwirt Christian Killer möchte nördlich seines Hofes am Steinlacher Weg zwei mobile Hühnerställe errichten und damit zusätzlich zur Rinder- und Schweinehaltung einen Produktionszweig für Nahrungsmittel etablieren. Der Gemeinderat hat den Antrag nun vorbehaltlos akzeptiert.

Vor fast genau zwei Jahren war das Ansinnen aus formalrechtlichen Gründen abgewiesen worden. Für das Bebauungsplangebiet "Natur- und Erholungsraum Allinger Moos" war eine Veränderungssperre erlassen worden. Damit hatte die Gemeinde sicherstellen wollen, dass alles so bleibt wie es ist, bis die Planung zum Schutz des Allinger Mooses für Natur und Erholung überarbeitet ist. Der Bebauungsplan war vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München zuvor für unwirksam erklärt worden, nachdem Landwirt Killer dagegen geklagt hatte, weil Festsetzungen die Entwicklung seines landwirtschaftlichen Unternehmens beschränken würden. Zur ursprünglich beabsichtigten Überarbeitung des Bebauungsplanes unter Berücksichtigung der von der Justiz festgestellten Mängel war es dann jedoch nicht mehr gekommen und die ohnehin auslaufende Veränderungssperre könnte nach zwei Jahren auch nicht mehr verlängert werden.

Nachdem der Gemeinderat unlängst beschlossen hatte, die Überarbeitung der Planung ganz aufzugeben und den Bebauungsplan "Natur- und Erholungsraum Allinger Moos" in der Schublade verschwinden zu lassen, musste laut Hinweis von der Baubehörde im Landratsamt Killers im Januar 2016 gestellter Antrag erneut auf die Tagesordnung genommen werden. Da schon damals klar war, dass man die weitgehend artgerechte Haltung von Hühnern im Freien mit mobilen Ställen gerne befürworten würde, dies aber wegen der Veränderungssperre nicht könne, war es eine logische Konsequenz für den Gemeinderat, in der jüngsten Sitzung Killers Antrag zu befürworten. In jedem der zwei auf Rädern gelagerten und pultartig überdachten Hühnerställe will der Landwirt je 225 Stück Federvieh halten. Insgesamt 450 Hühner werden also tagsüber auf der Wiese zwischen Hof und Weidenlohstraße scharrend nach Futter suchen und in den Ställen ruhen und Eier legen. Die Ställe sind mit einer speziellen "Entmistungstechnik" ausgestattet und bieten ausreichend geschützte Nestgelegenheiten. Für die Beleuchtung kann auf den Dächern jeweils eine Solaranlage montiert werden. Die Ställe werden auf der etwa 150 mal 90 Meter großen Fläche immer dann umgesetzt wenn der begrenzte Nutzungsbereich quasi durch die Hühner erschöpft ist. So kann sich die bisherige Nutzfläche erholen und das Federvieh hat wieder eine neue grüne Auslauffläche. Das Prinzip Wechselweide ist simpel und alt. Man unterteilt die zur Verfügung stehende Fläche in zwei oder drei Abschnitte und überlässt diese im Wechsel der Hühnerschar. Je nach Größe und Beschaffenheit der Flächen, sowie entsprechend der Jahreszeit, wird etwa alle zwei bis vier Wochen gewechselt.

© SZ vom 23.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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