Die Wettervorhersage machte etwas bange. Doch auch wenn es ab und an etwas nässelte und kühler Wind über den Hiltmair-Hof hinwegfegte, war das Pfingstfest der Landjugend Alling wieder ein großer Erfolg. Schon zur Frühschoppenzeit waren am vergangenen Sonntag die Seitenstraßen zugeparkt, zum Mittagessen waren die Biertische im Vorzelt und in der Maschinenhalle voll besetzt und selbst im Hofbiergarten war kaum ein freier Platz zu finden. Am späten Nachmittag begann dann der Aufmarsch der Jugend zur Party mit der Showband "7 Promille", die bis in den frühen Morgen dann andauerte.
In der Scheunenbar war stets Gedränge und auch der Pilswagen war pausenlos umringt. Tagsüber, vom Weißwurstfrühstück über den Mittagstisch mit Grillfleisch, Schaschlik und Würsten, bis zum Spätnachmittag heizte die Blaskapelle Alling die Stimmung an, die heuer ihre Gründung vor 20 Jahren feiern kann. "Am Vormittag hatten wir tatsächlich Angst, auf unseren Grillsachen hocken zu bleiben, dann aber wurde das Wetter fast perfekt, nicht zu kalt und nicht zu heiß", bilanzierte Moritz Jäger, der dem Verein seit einigen Monaten vorsitzt. Am Pfingstmontag, etwa um drei Uhr früh, seien die letzten Besucher gegangen, es habe keine Ausschreitungen gegeben und "es war ein Fest für alle, wie wir es uns wünschen".
Das "Risikowetter" habe man schon gemerkt, seit Jahren habe man zum Abendkonzert "Einlasspausen" gemacht, weil der Andrang zu groß gewesen sei. "Heuer mussten wir an der Kasse niemanden warten lassen", so der Landjugend-Chef. Am Abend dürften etwa 1200 Feiergäste da gewesen sein. Über den Tag gerechnet waren es wohl rund 2500 Besucher, etwas weniger als in den Jahren zuvor, "vor allem die Radler fehlten". Etwa 70 der 180 Mitglieder der Landjugend waren im Einsatz und "müssen auch wieder alles aufräumen". Und auch das nächste große Fest braucht Vorbereitung. In zwei Wochen findet mit "Alling brennt" rund um eine Maschinenhalle auf etwa halber Strecke Richtung dem Weiler Dötelbauer nämlich eine weitere Großveranstaltung der Allinger Landjugend statt.
"Seit etwa 25 Jahren dürfen wir auf dem Hiltmair-Hof an der Hauptstraße unser Hallenfest ausrichten, vorher waren unsere Gartenfeste beim Oberen Wirt sehr gefragt", erinnert sich Michael Metz, der vor 41 Jahren zum Gründungsvorsitzenden gewählt worden war. "Wir wollten damals aber einen festen Termin und ein dauerhaftes Fest für alle Bürger ausrichten, und da hat uns der einstige Metzger-Wirt den Hof zur Ausrichtung angeboten. Seither ist das Hiltmair-Anwesen immer am Pfingstsonntag eine Party-Zone, erzählte Metz, dessen Söhne mittlerweile in der Landjugend aktiv sind.
Im Jahr 1976 hatten 17 Allinger Jugendliche erst einen Burschenverein ins Leben gerufen und ein Jahr später, "weil Mädels und Freundinnen auch mit dabei sein wollten", wie sich Metz erinnert, diesen in einen Landjugendverein Alling umgewandelt. Gründungsmitglieder waren vor nunmehr über 40 Jahren Heinz Bauernfeind, Josef Englschall, Matthias Friedinger, Peter und Willi Geier, Franz Handelshauser, Jürgen und Manfred Holtz, Josef Jäger, Michael Metz, August Müller, Josef Nassl, Eduard Pförtsch, Ernst Riemer, Josef Schröder, Lothar Sutor und Jakob Vogt. "Natürlich ärgert man sich über einen Wetterumschwung, der genau dann eintritt, wenn man tagelang Vorbereitungen getroffen hat. Aber es ist ja eigentlich wieder Mal recht gut gegangen", freut sich der Allinger Landjugend-Chef Moritz Jäger: "Man rackert sich tagelang ab, um den Besuchern Bestes zu bieten, denn die über die Jahre gewachsene Erwartungshaltung ist groß, und dann versaut einem der Petrus alles, das darf doch nicht wahr sein", erregte sich eine Barfrau über das Wetter.
Jäger sieht es im Nachhinein jedoch etwas gelassener und auch versöhnlicher. Seinem Urteil nach ist das diesjährige Pfingstfest der Allinger Landjugend "dank unserer fleißigen Mitglieder doch wieder gut gelungen".